Hahnenfuss ist ein Platzräuber und mindert den Ertrag von Wiesen. Der Scharfe ist zudem giftig. Tritt der Hahnenfuss zu stark auf, sollte er bekämpft werden. Dazu ist die Zeit nach dem ersten Schnitt ideal.
Hahnenfuss tritt diesen Frühling vielerorts stärker auf als andere Jahre. Ernst Flückiger vom Inforama Emmental sagt: «Ich bekomme momentan viele Anfragen von Landwirten bezüglich Hahnenfuss und Fadenförmigem Ehrenpreis.» Dies sei auf den nassen Herbst zurückzuführen. «Es sind Grasnarbenschäden beim Weiden entstanden. In diesen Lücken wachsen nun die Unkräuter», erklärt der Futterbauberater.
Enthält Giftstoffe
Hahnenfuss-Arten sind typische Unkräuter in Naturwiesen. Kriechender wie auch Scharfer Hahnenfuss sind Platzräuber und mindern den Ertrag der Wiesen. Scharfer Hahnenfuss ist zudem leicht giftig im grünen Zustand. Er enthält Anemonin, das bei Tieren Koliken, Durchfall oder sogar den Tod auslösen kann. Beim Silieren und Trocknen verliert der Hahnenfuss seine Giftigkeit. Auf der Weide wird er schlecht gefressen.
Eine dichte Grasnarbe beugt dem Hahnenfuss vor. Eine frühe Beweidung und eine häufigere Schnittnutzung (Verhindern des Versamens) helfen ebenfalls, ihn zurückzudrängen. Der Kriechende Hahnenfuss vermehrt sich durch Ausläufer. Er mag schwere, nicht durchlüftete oder vernässte Böden.
«Wenn mehr als zehn Pflanzen pro Quadratmeter vorhanden sind, ist eine Flächenbehandlung angebracht», rät Flückiger. Den Kriechenden Hahnenfuss könne man eher tolerieren, oft gehe er nach einem trockenen Sommer von selber zurück. Die beiden Arten können gut unterschieden werden. Beim Scharfen Hahnenfuss ist das dreiteilige Blatt zusammengewachsen, beim Kriechenden Hahnenfuss ist der mittlere Teil des Blattes mit einem kurzen Stiel leicht abgesetzt (Bilder).
Nach 1. Schnitt spritzen
Willi Gut, Berater am LBBZ Schluechthof in Cham, rät, den Hahnenfuss erst im zweiten Aufwuchs zu bekämpfen: «Im frühen Stadium des ersten Aufwuchses ist die Wirkung wegen zu kühlen Nächten reduziert, später bilden die Pflanzen Stängel und können dann nicht mehr wirksam bekämpft werden.» Nach dem Schnitt sollte man warten, bis die Pflanzen 10 bis 15 cm hoch sind.
Auf Weiden sei ein Säuberungsschnitt empfehlenswert, damit alle Pflanzen im selben Entwicklungsstadium sind und gut erfasst werden. «Der Hahnenfuss lässt sich mit MCPB- oder MCPB+ MCPA-Mitteln (Divopan, Trifolin, Trifoplex) erfolgreich bekämpfen», sagt Gut. «Auch bei späteren Aufwüchsen ist die Herbizidbehandlung noch möglich.» Weise ein Feld mit hohem Blackenbesatz zusätzlich viel Hahnenfuss auf, so lasse sich mit dem Mittel Harmony eine gute Kombiwirkung erzielen.
Wartefristen einhalten
Nach der MCPB-Behandlung sei unbedingt die Wartefrist von drei Wochen bei Milchvieh und zwei Wochen bei den übrigen Tieren einzuhalten, betont Ernst Flückiger. Dies könne bei Weidenutzung ein Problem darstellen, und man müsse sich überlegen, ob diese Parzelle nicht gemäht werden könnte. «Ich empfehle immer, nach einer Behandlung mit einem selektiven Mittel eine Übersaat zu machen», sagt er. «Sonst füllen die Gemeine Rispe und andere unerwünschte Pflanzen die Lücken.»
Fadenförmiger Ehrenpreis
Den Fadenförmigen Ehrenpreis erkennt man vor allem im Frühling gut, da er dann violett blüht. «Eine Bekämpfung ist nötig, wenn er sich teppichartig ausbreitet und fast keine Gräser mehr wachsen», sagt Ernst Flückiger vom Inforama Emmental. Die Behandlung mit dem Wirkstoff Pendimethalin (Stomp) mache man am besten im Herbst nach dem letzten Schnitt. «Stomp wirkt keimhemmend. Dadurch kann nach der Behandlung keine Übersaat gemacht werden», erklärt der Berater. Werde im Herbst gespritzt, sei der Keimhemmer bis im Frühling abgebaut und es könne übersät werden. «Damit die Behandlung im Herbst nicht vergessen geht, empfehle ich den Landwirten jeweils, sich bereits jetzt einen Agendaeintrag im Oktober zu machen.» gro



