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Rotschwingel mag Trockenheit, Raigras weniger

Wer nach der Gerste eine Kunstwiese sät, muss bei Saatzeitpunkt und Saatgutmischung den Klimawandel miteinbeziehen.

Susanne Meier |

In der Regel folgt nach der Gerstenernte in der Fruchtfolge eine Kunstwiese. Deren Ansaattermin ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Früh säen, mit dem Risiko, dass das Wasser nicht für ein gleichmässiges Auflaufen reicht? Zuwarten und dafür auf einen ertragreichen Schnitt im Herbst verzichten?

Dieses Jahr ist speziell, von Sommertrockenheit fehlte bisher jede Spur. Doch das garantiert nicht, dass auch Anfang August noch genug Regen fällt. Wie also vorgehen? Ist es im August, der Zeit zum «Äugsteln», trocken, macht es keinen Sinn, die Sämaschine anzukuppeln. Im Gegenteil. Bei der Anlage einer länger dauernden Kunstwiese lohnt es sich, vor der Saat den Regen abzuwarten. Oft ist die zweite Hälfte August der sicherste Saattermin.

Hitzeperioden im Sommer

Im Gegensatz zu Frühlingssaaten wird beim Äugsteln zudem besser auf eine Deckfrucht verzichtet, obwohl Alexandrinerklee oder Hafer im Herbst zu einem Mehrertrag führen würden. Im Sommer kann jedoch eine Deckfrucht die Ansaat bei Wassermangel stark konkurrenzieren. Neuansaaten mit Deckfrucht gehen zudem schwächer entwickelt in den Winter. Der erste Schnitt im Frühling ist deshalb oft weniger ertragreich.

Zu schaffen machen dem Futterbau insbesondere die Hitzeperioden im Sommer. Besonders empfindlich sind der Weissklee und das Englische Raigras (siehe Kasten). Reagieren kann man, indem man zumindest auf einem Teil der Kunstwiesenfläche trockenheitstolerantere, nutzungselastische Mischungen ansät, die nicht extrem raigrasbetont sind.

Rohrschwingel und Knaulgras eignen sich besser für trockenere Regionen. Sie haben züchterisch enorme Fortschritte gemacht, heute kann man mit ihnen gutes Grundfutter produzieren.

Mehr Zucker, weniger P

Auch bezüglich der Inhaltsstoffe des Wiesenfutters hat der Klimawandel Folgen. Die Pflanzen sind bei Trockenheit im selben Entwicklungsstadium kleiner. Die Pflanzen enthalten zudem weniger Strukturkomponenten, damit einher geht eine leichte Erhöhung des Nährwertes. Bei Trockenheit wird sehr oft eine Erhöhung der löslichen Zucker festgestellt, weil bei Trockenheit das Wachstum schneller stoppt als die Photosynthese. Der Phosphorgehalt in den Pflanzen sinkt, zudem wird die Bioverfügbarkeit des P durch die Trockenheit vermindert.

Mischungen

Von den Standardmischungen kommen bei trockenen Bedingungen die Luzerne-Gras-Mischungen infrage: Die SM 323 mit Knaulgras stabilisiert durch Mattenklee, Wiesenschwingel und Timothe, und die SM 325 mit Knaulgras und Rohrschwingel eignet sich für sehr trockene Bedingungen. Die SM 320 enthält auch Bastard-Raigras, was sie sehr leistungsfähig macht, ihre Trockenheitstoleranz aber etwas limitiert.

 

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