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Schwieriges Jahr für Dürrfutterproduktion

Die diesjährige Raufutter-Enquête spiegelt die schwierigen Witterungsbedingungen während der Heuernte wider. Das Heu hat hohe Rohfaser- und tiefe NEL-Gehalte. Die Gehaltswerte beim Emd sind klar besser.

Sabina Graf und Elisa Manzocchi* |

Wer die Fütterung seiner Tiere plant und rechnet, sollte die Qualität und den Nährwert seines Futters kennen. Betriebe, die eine Analyse ihres Raufutters in Auftrag geben, können mit zuverlässigen Werten rechnen. Aber auch Betriebsleitende, die einen Ernterapport führen, verfügen über gut geschätzte Nährwerte. Wer über keine eigenen Futterwerte verfügt, dem ermöglicht die jährlich publizierte Dürrfutter-Enquête zumindest Anhaltspunkte, wie es um die Futterqualität des Dürrfutters steht.

Später Schnitt

In den Alpen und der Nordostschweiz fielen im Frühjahr überdurchschnittliche Regenmengen. Ein kühler April und ein wechselhafter Mai mit unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer sorgten für einen späten ersten Schnitt. Längere Hochdruckphasen traten erst im letzten Drittel des Monats Mai ein.

Der späte Schnittzeitpunkt und die Wetterbedingungen zeigen sich in den tiefen Gehalten an MJ NEL und g APD und den hohen Faseranteilen des Heuschnitts.

Höherer Rohaschegehalt

In der ganzen Schweiz hemmte ein trockener Juni das Pflanzenwachstum. Eine Hitzeperiode im Juli und eine intensive und späte Hitzewelle im August folgten. Die sommerlichen Niederschläge fielen in der Westschweiz unterdurchschnittlich aus, in der Nord- und Nordostschweiz, auf der Alpensüdseite sowie im Wallis durchschnittlich. Der August brachte gegen Monatsende grosse Niederschlagsmengen auf der Alpensüdseite und in Teilen der Ostschweiz.

Der sehr warme Herbst mit ausreichend Niederschlägen liess Wiesen und Weiden bis in den Winter hinein wachsen. Die Gehalte der späten Schnitte widerspiegeln die guten Erntebedingungen und sind vergleichbar mit den Werten der vergangenen Jahre. Das belüftete Futter wies wie in den vergangenen Jahren tendenziell einen höheren Rohaschegehalt auf als unbelüftetes Futter. Mögliche Gründe könnten eine tiefere Schnitthöhe oder eine Ernte bei feuchteren Bedingungen sein, zum Beispiel früher nach den Niederschlägen, weil kürzere Erntezeitfenster genutzt werden konnten.

Tiefe Zuckergehalte

Die Analysegehalte des Dürrfutters 2023 liegen im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Sowohl der mittlere Energiegehalt von belüftetem Dürrfutter mit 5,4 MJ NEL pro kg Trockensubstanz (TS) als auch jener von bodengetrocknetem Dürrfutter mit 5,1 MJ NEL pro kg TS entspricht den Werten der Jahre 2021 und 2020. Die APDE- und APDN-Gehalte (absorbierbares Protein im Darm nach Energie und Eiweiss) sind mässig  mit 88 beziehungsweise 84g/kg TS für belüftetes und 82 beziehungswesise 73g/kg TS für unbelüftetes Dürrfutter und liegen deutlich unter den Zielwerten.

Die Rohfasergehalte von unbelüftetem Dürrfutter von 283g/kg TS sind leicht höher als jene von belüftetem Dürrfutter mit 258g/kg TS, der Zuckergehalt ist wie erwartet tiefer mit 113g/kg TS für unbelüftetes und 118g/kg TS für belüftetes Dürrfutter. Beides spricht dafür, dass die Vorteile der Heubelüftung in diesem Jahr nur wenig zum Tragen kamen.

1000 eingesandte Proben

Die Gehalte in den verschieden Futterbauregionen sind sich in diesem Jahr sehr ähnlich. Etliche Regionen hatten Schwierigkeiten, den Rohaschegehalt und somit die Futterverschmutzung unter 100g/kg TS zu halten. Die Werte aus der Region 5 (Regionen: siehe Karte) sind nicht vergleichbar, da lediglich 11 Proben zur Verfügung standen.

Die Auswertung des Dürrfutters 2023 basiert auf rund 1000 eingesandten Proben bei der UFAG Laboratorien und Eurofins Scientific AG. Die Enquête berücksichtigt nur die analysierten Proben bis Anfang Dezember. Die NEL-Gehalte wurden nach der Regression von Agroscope berechnet.

*Sabina Graf arbeitet bei der Agridea, Elisa Manzocchi bei  Agroscope.

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