Blacken ( Rumex obtusifolius L.) sind in der Schweiz und in anderen Ländern Europas ein verbreitetes Problem auf intensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden. Sie verdrängen Futterpflanzen, reduzieren die Futterqualität und -menge und erschweren so die Bewirtschaftung.
156 Flächen untersucht
Um Präventionsmassnahmen zu finden, identifizierte ein europäisches Team unter Führung von Agroscope im EU-Projekt «IWMPraise» Risikofaktoren, die für das Auftreten von Blacken verantwortlich sind. Dafür wurden in einer Fall-Kontroll-Studie auf Praxisbetrieben in der Schweiz, in Slowenien und England Parzellen mit hoher Blackendichte (mindestens eine Pflanze pro Quadratmeter) mit Nachbarparzellen verglichen, die (fast) keine Blacken aufwiesen (Kontrollen: maximal vier Pflanzen pro 100 Quadratmeter).
Die Forschenden erhoben Daten zur Bewirtschaftung und Geschichte der Parzellen, der Vegetationsbedeckung und -zusammensetzung, der Bodennährstoffe und -textur, sowie der Samenbank der oberen Bodenschicht. Total wurden 156 Flächen untersucht, davon 80 im Jura, in den Voralpen und im Mittelland der Schweiz.
Drei Risikofaktoren
In allen drei Ländern zeigte sich gemäss Agroscope dasselbe Bild: Eine offene Grasnarbe, hohe Phosphor- und Kaliumgehalte im Boden sowie Bodenverdichtungen erhöhen das Risiko für Blacken. «Diese Risikofaktoren zeigten sich in allen drei Ländern, trotz der sehr unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen», so die Forscher. Keine weitere Variable konnte das Vorkommen von Blacken erklären.
Die typischen Pflanzenarten der Flächen mit und ohne Blacken ergänzten diese Ergebnisse: Häufige Begleitarten auf den Parzellen mit hoher Blackendichte waren der Gewöhnliche Breit-Wegerich und das Einjährige Rispengras, welches Zeigerpflanzen für gestörte Flächen und nährstoffreiche Böden sind. Auf den Kontrollparzellen fanden sich hingegen häufig Rot-Schwingel, Wiesen-Kammgras und Gewöhnliches Ruchgras, also charakteristische Arten für Wiesen mittlerer bis hoher Bewirtschaftungsintensität.
Dichte Pflanzenbestände
Deutlich erhöht war in den Fallparzellen die Anzahl keimfähiger Blackensamen: Der Boden enthielt im Durchschnitt 750 keimfähige Blackensamen je Quadratmeter, wobei die Anzahl stark variierte und zwischen 0 und ca. 3000 Blackensamen pro Quadratmeter betrug. Kontrollparzellen wiesen hingegen durchschnittlich nur 75 Blackensamen pro Quadratmeter auf.
«Zusammenfassend verdeutlicht die Studie, wie wichtig eine standortangepasste Nutzung und Düngung sowie die Förderung konkurrenzstarker Pflanzenbestände sind, um dem Blackenbefall in Dauerwiesen und -weiden vorzubeugen», halten die Forschenden fest. Da aus der Samenbank immer wieder neue Pflanzen keimen können, ist es für eine erfolgreiche Blackenregulierung zentral, die Samenbildung zu verhindern.
Fazit
- Die Studie identifizierte Risikofaktoren, die mittel- bis langfristig für den Blackenbefall von intensiv bewirtschaftetem Grasland verantwortlich sind: eine offene Grasnarbe, hohe Phosphor- und Kaliumgehalte im Boden sowie Bodenverdichtungen.
- Die Risikofaktoren wurden in einer Praxiserhebung aus einer grossen Bandbreite an Bewirtschaftungs- und Umweltfaktoren ermittelt.
- Präventionsmassnahmen können umgesetzt werden durch eine Anpassung der Düngung an die Bedürfnisse der Futterpflanzen, Minimierung der Bodenverdichtung und Förderung dichter und konkurrenzstarker Grasnarben.
- Die Samenbildung der Blacken sollte um jeden Preis verhindert werden.
Wenn man die Blacken einfach wachsen lässt, fixiert sie die freiverfügbaren Nährwerte, und lagert sie organisch ab, sobald sie abstirbt. Dadurch trägt sie zum Abbau der Überdüngung bei, was den Rückgang ihrerselbst zur Folge hat.
Generell, ist sie eine Zeigerpflanze für Verdichtung. Mit der grossen Pfahlwurzel erschliesst sie tiefere Bodenhorizonte und belüftet so den Boden, somit auch dies wieder zu einem Rückgang führt.
Die Bekämpfung der Blacke bringt leider nur sehr wenig, da man nur ein Symptom bekämpft und nicht die Ursache behebt. Die Ursache ist Verdichtung und Überdüngung, was beides auf unnatürliche Viehhaltung zurückzuführen ist.
Die Ursache kann man beheben, in dem man den Futterpflanzen genügend Zeit zum Regenerieren gibt. Zum Beispiel durch "Rotierendes Weiden" (engl. rotational grazing). Hier versucht man die natürliche Tendenz einer grossen Kuhherde zu imitieren, die unter Präsenz eines Beutetieres immer nah bei einander von Region zu Region wandert. Auf intensiv genutzten Weiden heutzutage, ist dies nicht mehr so. Kühe können frei herum laufen und grasen so einige beliebte Pflanzen zu oft ab als für ihre Regeneration nötig wäre. Somit verschwinden mit der Zeit hochqualitative Futterpflanzen und werden Verdichtung und Überdüngung von Unkräutern ersetzt, wie Einjähriges Berufkraut oder eben Blacke.
Zum rotierenden Weiden gibt es im englischen Sprachraum viele Informationsquellen, zum Beispiel der Rancher "Greg Judy" von Missouri, der bekannte Farmer "Joel Salatin" von Virginia oder der regenerative Farmer "Gabe Brown" von North Dakota.
Dazu gebe ich Ihnen auch gerne persönlich Auskunft: [email protected]
Da gibt es kantonal hohe Unterschiede. Logisch ist laut der Studie bei hohem Phosphorgehalt eine hohe Blackendichte. Genau in den intensiven schweinehaltungsstarken Kantonen, wird der Blacke keine grosse Beachtung geschenkt. Da dort die Kontrolleure Zuhause auch einen mit Blacken übersäten Hof besitzen, wird nur Zuzügern eine Auflage gemacht. Die Nachbarn dürfen aber im Sommer rot leuchtende Blackenfelder haben.
Ich saniere auch einen Blackenhof mit vielen Stunden bis Spätabends, da die Vorbesitzer keine konsequente Bekämpfungsstrategie ausübten.
Hierbei ist das Keimen und weniger der bestehende Bestand gemeint.
Das das Kalken und der pH-Wert im Grünland weniger Beachtung findet, ist für mich stimmig weil Futterbau der Viehhaltung dient und dort das Interesse dem Tier gilt und weiter der Grasbestand weniger direkt unter einem tiefen pH-Wert leidet.