Zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche der Schweiz sei Grasland, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) von Mitte Mai . Zudem sei Grasland ein wichtiger Kohlenstoffspeicher und Hort der Biodiversität.
Für ihre Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature Communications» erschienen ist, haben die Zürcher Forschenden auf 90 Dauergraslandflächen in über 30 Landwirtschaftsbetrieben während zwei Jahren untersucht. Dabei wollten sie herausfinden, welche Bewirtschaftungsmethode die meisten Leistungen für Menschen und andere Lebewesen, sogenannte Ökosystemleistungen, erbringt.
Unterschiedliche Vor- und Nachteile
Eine extensive Bewirtschaftung ohne Düngung brachte dabei die besten Resultate für Artenviefalt und Bodenschutz. Allerdings ging damit eine geringere Futtermenge und -qualität einher, was für Landwirte eine geringere Produktion bedeutet, wie die ETH Zürich schrieb.
Die Nutzung von Grasland als Weide oder Wiese hatte ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Ökosystemleistungen. Weiden förderten mehr Pflanzenarten und boten eine bessere Futterqualität, während Wiesen eine höhere Futtermenge produzierten und ästhetischer waren.
Bewirtschaftungsformen variieren
Die biologische Bewirtschaftung zeigte nur einen geringen positiven Effekt auf die Ökosystemleistungen im Vergleich zur konventionellen Bewirtschaftung. Dies wird darauf zurückgeführt, dass sowohl konventionelle als auch biologische Flächen ähnlich intensiv genutzt werden.
Es gibt laut den Forschenden also keine einzelne Bewirtschaftungsmethode, die alle Ökosystemdienstleistungen gleichzeitig maximiert. Stattdessen raten sie zu einem Mosaik aus verschiedenen Bewirtschaftungsformen. Die Erkenntnisse können die Forschenden nun bei der Beratung von Landwirten, Flurgenossenschaften bis hin zur kantonalen Behörde einsetzen, wie es von der Hochschule hiess.
-> Hier können Sie die ganze Studie nachlesen (auf Englisch).