Wer letzten Herbst bei Silomais bei 20 bis 30 Prozent der Pflanzen und bei Körnermais bei 10 bis 20 Prozent der Pflanzen Bohrmehl in den Blattachseln und abgeknickte Stängel vorgefunden hat, sollte jetzt handeln. Denn für die Schäden war der Maiszünsler verantwortlich, dessen Larven sich in den Stängel gefressen haben.
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Die Bohrlöcher des Zünslers mindern nicht nur die Stabilität der Pflanze, sondern unterbrechen auch die Nährstoffzufuhr aus den Wurzeln. Mykotoxinbildende Pilze dringen ein. Wenn nichts unternommen wird, werden Ernteeinbussen riskiert.
Jedenfalls ist in diesem Jahr in befallenen Feldern eine Bekämpfung mit Trichogramma ins Auge zu fassen. Trichogramma, zu Deutsch Schlupfwespen, parasitieren den Zünsler. Doch dafür muss man ihre Larven früh genug bestellen und ausbringen (lassen). Das geht bei Agroline und Omya wahlweise durch Aufhängen der Briefchen im Feld oder durch das Streuen mittels Drohne. Andermatt Biocontrol bietet nur Briefchen zum Aufhängen an.
Bis Ende April
«Die Trichogramma-Produkte können bis Ende April bestellt werden», versichert Juliane Preukschas von Agroline. «Durch die Ausbringung mit der Drohne gibt es für den Landwirt eine Arbeitserleichterung. Man merkt dies vor allem bei der zweimaligen Ausbringung. Die Nachfrage ist da.» Lucas Burkhard von Omya Agro ergänzt: «Wir bieten die Drohnenausbringung seit fünf Jahren an.
Noch ist es zu früh, um eine definitive Antwort zur Nachfrage zu geben, da Trichogramma-Bestellungen immer noch möglich sind und wir auch immer noch Bestellungen erhalten. Allgemein erwarten wir keine Ausdehnung oder sogar einen Rückgang der Trichofläche. Seit der Kanton Bern die Ausbringung nicht mehr finanziell unterstützt, wird ein stetiger Rückgang im Kanton Bern beobachtet.»
Start Mitte Juni
Die erste Ausbringung erfolgt mit Auftreten der ersten Falter und damit mit der Eiablage. Je nach Wetter ist die erste Ausbringung etwa Mitte Juni. Rund zehn Tage später erfolgt die zweite Ausbringung. Bei Andermatt Biocontrol ist die Bestellung seit Ende März nur noch per Anfrage möglich. Einmal ausgebracht, vermehren sich die Trichogramma während des gesamten Falterflugs.
Die Ausbringtermine für die beiden Freilassungen sind jeweils etwa Mitte bis Ende Juni und Anfang Juli. Laut der Agroline werden alle Produzenten, die bestellt haben, etwa eine Woche vorher per Post informiert. Sollte es nicht möglich sein, die Schlupfwespen unmittelbar nach Erhalt auszubringen, sollten sie beispielsweise im Keller bei rund 14 Grad gelagert und bis zum Einsatz nicht der direkten Sonne und keinen Temperaturen über 18 Grad ausgesetzt werden.