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Digiflux: Einführung wird verschoben

Unter der Federführung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) wird Online-Plattform «Digiflux» entwickelt. Die Plattform wird aber scharf kritisiert. Nun wird der Zeitplan angepasst. Die Einführung der Mitteilungspflicht für Pflanzenschutzmittel wird um ein Jahr verschoben. Zudem gibt es eine mehrjährige Umstellungsphase.

Das Parlament hat 2021 mit der parlamentarische Initiative 19.475  eine Mitteilungspflicht für den Handel und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie den Handel von Nährstoffen beschlossen. Um dem Auftrag zu erfüllen, entwickelt das BLW die Plattform Digiflux. 

Schweizer Landwirtschaftsbetriebe sind zukünftig verpflichtet, dem Bund sämtliche Bezüge von Kraftfutter, Mineral-, Hof- und Recyclingdüngern sowie von Pflanzenschutzmitteln zu melden. Bei den Pflanzenschutzmitteln ist auch die Anwendung meldepflichtig. Die praktische Umsetzung der Mitteilungs- und Offenlegungspflicht  soll über «Digiflux» erfolgen.

SBV fordert Marschhalt

Die Kritik aus der Branche ist aber gross. Die praktische Umsetzung wie sie aktuell mit Digiflux angedacht sei, sei unnötig, aufwändig und kompliziert, monierte der Schweizer Bauernverband (SBV) diese Woche. Er forderte grundlegende Anpassungen.  

«Mit der Ausgestaltung von Digiflux schiesst der Bund jedoch weit über das Ziel hinaus», heisst es in der SBV-Mitteilung weiter. Die aktuell vorgesehene Umsetzung von Digiflux wäre für die Landwirtschaftsbetriebe eine enorme zusätzliche administrative Belastung. Der SBV fordert daher einen Marschhalt bei Digiflux und eine massive Vereinfachung der Mitteilungspflicht.

Neu 2026 und 2027

Beim Bundesamt für Landwirtschaft hat die scharfe Kritik offenbar Wirkung gezeigt. «In den letzten Wochen hat sich gezeigt, dass eine gewisse Unzufriedenheit entstanden ist. Bedenken hinsichtlich der Komplexität sowie Unstimmigkeiten über den ehrgeizigen Zeitplan für die Umsetzung standen dabei im Mittelpunkt. Diese Anliegen nimmt das BLW sehr ernst», heisst es in einer Mitteilung.

Die Produzenten sollen bezüglich der Einführung der Mitteilungspflicht entlastet werden, heisst es weiter. Nun wird der Zeitplan bei der Einführung von Digiflux angepasst. Die Einführung der Mitteilungspflicht für Pflanzenschutzmittel wird um ein Jahr verschoben. Neu tritt die Mitteilungspflicht für den Handel mit Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2026 in Kraft, daher gemeinsam mit dem Handel mit Nährstoffen. «Die Zeit soll genutzt werden, um die geplante Webanwendung Digiflux, den Datei-Upload und die Programmierschnittstelle für die Datenübermittlung zu testen», heisst es es weiter.

Aufwand für Bauern minimal halten

Auch die Mitteilungspflicht für berufliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln wird um ein Jahr nach hinten verschoben. Sie tritt neu ab dem Jahr 2027 in Kraft. Bei den Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln gibt es zudem eine mehrjährige Übergangsphase mit einer sehr vereinfachten Mitteilungspflicht. «Das gibt den Landwirtschaftsbetrieben die Möglichkeit, sich mit den digitalen Aufzeichnungen vertraut zu machen», schreibt das BLW.

Die Praxis werde «grundsätzlich» bei Digiflux weiterhin stark involviert sein, verspricht der Bund. Die schrittweise Einführung wird mit deshalb betroffenen Kreisen begleitet. «Dies stellt eine intuitive und nutzerfreundliche Webanwendung und eine effiziente Einführung der Mittelungspflicht sicher», schreibt das BLW. Durch Datenaustausch soll der Aufwand für die Umsetzung der Mitteilungspflicht minimal gehalten werden. So sollen bereits vorhandene Daten aus den kantonalen Agrarinformationssystemen verwendet werden.

Kommentare (18)

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  • Christoph Büschi | 16.03.2024
    Ich als Landwirt sage Ja zu Digiflux! Ich hätte allerdings eine Integration in das AGATE Portal begrüsst!
    Wenn Digiflux eingeführt wird muss der Bund allerdings auf sämtliche andere Aufzeichnungen verzichten! Dieses Digiflux könnte dann als digitales Parzellenblatt dienen! Dann bräuchten wir kein Hoduflu, keine Suissebilanz, keine IMPX Bilanz, keine Parzellenblätter und und und mehr! Dann macht das ganze Sinn ansonsten sage ich ganz klar nein zu diesem Monstrum!
  • Allrounder | 15.03.2024
    Falls sich hier Nichtbauern gerade wundern, wieso Digiflux auf soviel Ablehnung bei den Bauern stösst:
    Es ist in etwa so, als würde die Steuerbehörde sagen: Wir entwickeln eine neue Online-Plattform, auf der jeder Arbeitgeber angeben muss, wem und wieviel Lohn er / sie zahlt. Die Angestellten müssen dann ebenfalls auf der gleichen Plattform angeben, was sie mit dem erhaltenen Geld machen. Die Steuererklärung müssen sie aber trotzdem genau gleich wie bis anhin machen.
    Die Landwirte sollen also zukünftig die selben Daten an zwei verschiedenen Orten erfassen und werden entsprechend doppelt kontrolliert.
    Der Zusatznutzen für die Konsumenten ist praktisch null. Denn wer bis jetzt das System "überlisten" konnte, kann das mit wenig Mehraufwand auch mit dem Digiflux tun.
  • Thurgau Andy | 15.03.2024
    Dieses Instrukt braucht es nicht.
    Der Landwirt ist da um Lebensmittel zu produzieren
    Anscheinend haben wir einen bestechlichen Bauernverband , sonst wäre diese Vorlage vom Tisch.
    Die Landwirtschaft s Produkte müssten die Preise zuerst 10 - 25 % anheben ( für Produzent )
    Schluss mit neuen Vorschriften.
    Für was zahlen wir Verbandsbeiträge ?
    Der Bauernverband soll mal auf die Hinterbeine stehen und dem Digiflux den Todesstoß verlassen.
    • Der ehrliche Bauer | 16.03.2024
      Digiflux ist halt das Resultat von dem Verhalten einiger (vieler?) Berufskollegen.
      Die Direktzahlungen beziehen aber die Bedingungen nicht einhalten, sprich so viel (schwarz) Düngen wie es grad so passt. Meistens nach dem Motto viel hilft viel.

      Wahrscheinlich sind es diejenigen welche sich jetzt am lautesten das Maul über Digiflux zerreissen.

      Diese Bauern würde besser ihre Energie in eine Weiterbildungen zum Thema Düngung, Wirkung der schnelllöslichen Dünger auf Boden und Pflanzen, Nährstoffgleichgewichte etc investieren. Dann würden sie bald erstaunt feststellen, dass es mit weniger auch geht - wenn nicht sogar besser unter Einbezug der Pflanzengesundheit.

      Zum Schluss; Da ich jetzt den Mehraufwand auch betreiben muss - Vielen herzlichen Dank an alle Schlaumeier!
  • Gmüespuur | 14.03.2024
    Klar will das wohl kein Landwirt. Dazu kommt, dass es schlicht NICHT umsetzbar ist. Das beweist der Verband Schweizer Gemüseproduzenten VSGP in seinem fiktiven Betrieb, welcher die häufigsten Eigenschaften eines Gemüeslers abbildet. Ich frage mich echt, wo da die Leute sind, welche an diesem weiteren Irrgarten festhalten sollen. Bitte melden mit Fakten!
  • Aargauer Bauer | 14.03.2024
    Zwei, drei Tage Stromausfall würde helfen. Unverhofft kommt oft.
    • Fridu | 17.03.2024
      .. man hats ja gemerkt, als die N-Dünger plötzlich sehr teuer wurden aufgrund der höheren Strompreise. Dann würde plötzlich gezielter und weniger gedüngt...
  • Bauer Fred | 14.03.2024
    Fakt ist:
    Jeder Bauer muss heute schon eine Nährstoffbilanz rechnen (mit Düngerzukauf) auch Spritzmittel muss Aufgefürt werden.
    Warum Digiflux: Sie wollen die Daten digital, damit Beamte uns vom Büro aus kontrollieren können. Kleinste Abweichungen werden dann skrupellos Bestraft!
    ---> Übung abbrechen, wir Landwirte brauchen keine Vogterei!!!
  • Günter | 14.03.2024
    Der Büro und Kontrollapparat wird immer weiter aufgeblasen. Diese Schreibtischtäter unternehmen alles um ihren Bürostuhl zu rechtfertigen. In den Medien wird dann verkündet, wieviel Millionen für die Landwirtschaft ausgegeben wird.Am Wirtshaustisch wird das als Subventionen für uns betitelt. Was unternehmen die vielen lächelnden Gesichter welche pünktlich zu den Wahlen am Strassenrand hängen? Das nahe Ausland zeigt was geschieht wenns den Landwirten zu viel wird.
  • Lohner | 14.03.2024
    Wird ja bereits jetzt Alles aufgezeichnet. Und bis hin zur Blattanalyse kontrolliert!
    Digiflux gibt nur zusätzlichen Aufwand und muss ganz weg!!!
    • Ädu | 14.03.2024

      Absolut richtig 👍

  • Bergbauer | 14.03.2024
    So ein System sollte dringend Eingestampft werden. Was müssen wir Landwirte noch alles ertragen alles kostet immer mehr und die Kürzungen sind auch schon gemacht. Irgendwo hat es mal eine Grenze das ganze. Leider haben auch wir damit zu kämpfen das es mehr Büro Leute gibt dennen nichts anderes in den Sinn kommt, als uns immer wieder mit neuem zu Bombadieren und das jedes Jahr. Liebe Kollegen/innen wir müssen zusammen stehen und dafür Kämpfen das wir wieder mehr geschätzt werden. Nehmt doch bitte dn den Kundgebungen teil weil nur Zusammen werden wir etwas erreichen!
  • BioBergbauer | 14.03.2024
    Da kann sich jeder bei seinen Berufskollegen bedanken, weil es immer gewisse Schlaumeier meinen sie könnten Suisse Bilanzen und GMF ohne weiteres Manipulieren.
    Wegen einzelner Schwarzen Schafe entstehen immer wider solche Vorschriften
  • Gesunder Menschenverstand | 14.03.2024
    Wenn einer glaubt, das unsere Daten geschützt werden, glaubt er auch noch an den Samichlaus.
    Digiflux braucht es nicht, haben jetzt schon zuviel Bürokratie!
  • Aeberli Andy | 13.03.2024
    Super....Landwirte wehrt euch. Mit unserer Arbeit und Steuergelder Finanzieren wier Digiflux.Unötiger zusätzlicher Bürochram......bis zuletzt muss der Landwirt noch der Verbrauch des WC - Papiers nach Bern melden.....
  • Hornochse | 13.03.2024
    Wieso unterstützt der SBV so ein Projekt immer noch??
    Wenn der Bauernverband eine Abschaffung unterstützten würde wäre digiflux vom Tisch.
  • Noldi | 13.03.2024
    Der Aufwand ist immer grösser, wenn ich mich in ein digitales System einloggen muss um etwas einzutragen, als wenn ich etwas von Hand auf Papier schreiben kann.
    Zudem weiss ich da wer die Daten einsehen kann.
  • Jurapuur | 13.03.2024
    Am Besten gleich abschaffen..
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