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Monsanto: Roundup-Vergleich oder Konkurs

Bayer will bei den zahlreichen Klagen wegen des umstrittenen Präparats Roundup jetzt einen Schlussstrich ziehen. Sollte es nicht gelingen, die Rechtsstreitigkeiten beizulegen, will der Konzern seine US-Tochter Monsanto in den Konkurs schicken. Bayer will alle möglichen Massnahmen prüfen, um die Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 deutlich einzudämmen.

Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Nach dieser Devise geht jetzt offenbar Bayer bei seinen Glyphosat-Prozessen in den USA vor.

Der Konzern spielt mit dem Gedanken, seine US-Tochter Monsanto in den Konkurs zu schicken, sollte es keine Einigung in den Rechtsstreitigkeiten um den umstrittenen Wirkstoff geben. Laut einem Bericht des Wall Street Journal arbeitet Bayer derzeit Pläne aus, einige seiner Sammelklagen wegen des umstrittenen Präparats Roundup durch ein Verfahren vor einem Gericht im US-Bundesstaat Missouri beizulegen, wo die meisten von ihnen anhängig sind.

Schutz vor Gläubigern

Sollte dieser Vergleichsplan scheitern, werde als Notfalllösung eine Insolvenz nach Chapter 11 vorbereitet, heisst es aus Insiderkreisen. Dahinter verbirgt sich ein Sanierungs- beziehungsweise Reorganisationsverfahren, das insolvenzbedrohten US-Unternehmen die Möglichkeit gibt, Schutz vor ihren Gläubigern zu erlangen. Rechtlichen Beistand hat sich Bayer von Restrukturierungsexperten der Anwaltskanzlei Latham & Watkins und der Beratungsfirma AlixPartners geholt, die alle Optionen prüfen sollen.

Mit einem solchen Schritt wäre allerdings keineswegs alles in trockenen Tüchern. Ein Konkurs würde die anhängigen Verfahren gegen Monsanto nur vorübergehend stoppen und die Klärung der Haftungsfragen ins Insolvenzgericht verlagern. «Alle möglichen Massnahmen werden geprüft, um die Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 deutlich einzudämmen», erklärte der Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern.

67’000 Fälle offen

Mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto hatte sich Bayer im Juni 2018 eine Klagewelle wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Wirkstoffs ins Haus geholt; dies belastet den Konzern seitdem schwer. Bislang musste das Unternehmen umgerechnet knapp 8.32 Mrd. Franken im Rahmen der Glyphosat-Verfahren zahlen.

Die Bürde ist weiter schwer, denn es sind noch etwa 67’000 Fälle offen. Dafür hat Bayer Rückstellungen in Höhe von 5,3 Mrd. Euro (4,9 Mrd. Franken) gebildet. Zum Zeitpunkt der Monsanto-Übernahme war Bayer fast 100 Mrd. Euro (92,4 Mrd. Franken) wert; aktuell sind es nur noch rund 25 Mrd. Euro (23,1 Mrd. Franken).

Kommentare (1)

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  • Anita Merkt | 24.05.2025

    dieses Unternehmen hätte ich mir nie ins Haus geholt

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