Spezialisten im Bereich Feld-, Ackerbau und Landtechnik geben an den Feldtagen 2023 diese Woche einem interessierten Publikum Auskunft zu Versuchsresultaten und Neuheiten. Hier sehen Sie die ersten Impressionen und hören Stimmen direkt aus dem 16-ha-grossen Gelände in Kölliken AG.
Die grösste Pflanzenbauveranstaltung der Schweiz, die Feldtage 2023 in Kölliken AG, wurde am Mittwoch eröffnet. Schweizerbauer.ch traf bereits am Mittwochvormittag auf dem 16-ha grossen Gelände ein. Der erste Augenschein überzeugte: Auf dem Gelände wurde Alles mit Liebe ins Detail hergerichtet. Feld-, Ackerbau- und Landtechnikinteressierte können sich auf ein vielfältiges Programm freuen. Die Aussage von OK-Vizepräsident Jérôme Pradervand kann bestätigt werden: «Es ist für jeden etwas dabei.»
Neue Gründüngung
Jeweils ab 8.30 bis 18 Uhr kann man Versuchskulturen und die Maschinenexpo individuell besichtigen. Die Ausstellung mit Infos und News im Landor-Zelt und bei den Ausstellern startet um 9 Uhr. Ab 9.30 bis 16 Uhr gibt es Führungen zu den verschiedenen Kulturen. Nebst der Landor sind rund 45 Aussteller präsent. Darunter finden sich neben UFA-Samen und Agroline auch verschiedene vor- und nachgelagerte Firmen der Landwirtschaft sowie landwirtschaftliche Schulen.
Von UFA Samen zeigt Fritz Leuenberger die neue Gründüngung UFA Best 4-Humus (siehe Video) mit zehn verschiedenen Komponenten wie Sommerwicken, Ölrettich, Sommerhafer oder Bitterlupinen.
«Schulbuchmässig»
Thomas Steiner von der Pflanzenschutzfirma Stähler fokussiert sich an den Feldtagen auf die Kulturen Raps und Kartoffeln. Aber nicht nur. Im Video zeigt Steiner auf einer kleinen Parzelle Gerste der Sorte Esprit die «schulbuchmässige» Wirkung gegen die Netzfleckenkrankheit.
Markus Richner von Landor demonstriert bei den Weizenversuchen den Unterschied von ährentragenden Halmen je nach Düngung.
Agrarpiloten
Mittlerweile können zum Beispiel auch Untersaaten mit der Drohne ausgesät werden. Die Aussaat mit der Drohne kann sehr effizient und bodenschonend gemacht werden. Sie eignet sich überwiegend in Getreidebeständen, die in der Abreife stehen. Das Ziel ist eine verlängerte Vegetationszeit für Gründüngungen zu erreichen und den Boden damit konstant bedeckt zu haben. Pro Hektare dauert die Flugzeit rund zehn Minuten mit einer Streubreite von rund sechs Metern.
Die Dienstleistung wird von den Agrarpiloten, von Mitbegründer David Aebi und seinem Team, angeboten. Im Video sagt er, wo die Drohnen sonst noch in den Einsatz kommen.
Adrian Haldimann
«Extraschuss Energie»
Lohnunternehmer Beat Wyss von der Saatgutfirma KWS präsentiert die erste EnergyBoost Maissorte KWS Editio. «Wir legen viel Wert auf möglichst hohe Gehalte im Feld. Was wir im Feld produzieren können, müssen wir nicht zukaufen.» Die Grösse des Mais spiele eigentlich keine Rolle, sagt Wyss. Aber: «Einen riesigen Kolben muss Mais haben und einen Extraschuss Energie.»
Getreide in weiter Reihe
Sonja Basler ist Fachspezialistin Ackerbau am Strickhof. Im Video erläutert sie zahlreiche Details zur neuen Biodiversitätsförderfläche Getreide in weiter Reihe und zeigt sie im Weizenfeld. Der Platz einer weiten Reihe müsse mindestens 30 cm betragen und er müsse insgesamt 40 % der Fläche ausmachen, sagt Basler. In der Regel sei eine Saatstärke von 100 % (auf der restlichen 60%-Fläche) nicht nötig, denn Getreide habe ein sehr gutes Bestockungsvermögen. Laut Basler reichen 60 % der Saatmenge für einen guten Ertrag zu erwirtschaften. Versuche würden zeigen, dass ein fast ebenbürtiger Ertrag mit Getreide in weiter Reihe erwirtschaftet werden könne. Mindererträge würde zwischen fünf und zehn Prozent liegen.
Im Video zeigt Basler auch die Problematik mit Unkräutern in Getreide in weiter Reihe auf.
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