Jetzt mitten in der Adventszeit und kurz vor Weihnachten ist es die traditionelle Zeit der Amaryllis als beliebte blühende Zimmerpflanze. Entsprechend ist sie in warmen Stuben und Wohnzimmern verbreitet.
Innert weniger Tage treibt aus der grossen Zwiebel an einem 20 bis 80 cm Stiel mit Blättern eine Blüte von Rot über weiss bis gar zweifarbig, Rosa oder auch gelb aus.
Ein echter Neophyt
Wie viele andere Zimmerpflanzen ist die echte Amaryllis aber eigentlich ein Neophyt. Sie hat gemäss der Fachliteratur ihre Heimat in den Winterregen – Gebieten im südlichen Afrika.
Doch umfassende Forschungsarbeiten haben 1987 bei der sehr beliebten Weihnachtszimmerpflanze ergeben, dass es sich botanisch dabei nicht um eine Amaryllis sondern um einen Ritterstern aus der Familie der Hippeastrum handelt.
Diese Doppelbezeichnung ist auf eine falsche zugeordnete Gattung zurückzuführen, weil es grosse Ähnlichkeiten zwischen den Amaryllen und Rittersternen gibt, so dass sie heute noch als Amaryllis verkauft werden.
Entsprechend haben die nun in den Wohnzimmern treibenden oder bereits blühenden botanisch aber falsche Amaryllis ihre ursprüngliche Herkunft in den Trockengebieten in Südamerika.
Eigentlich mehrjährig
Die Amaryllis ist grundsätzlich aber auch eine mehrjährige Pflanze. Nach der Blüte ist nur die verwelkte Blüte abzuschneiden. Die grünen Blätter hingegen sollten erst anfangs Herbst, wenn die Winterruhe der Pflanze im September oder Oktober beginnt, entfernt werden.
Denn diese Blätter sorgen während der Vegetation dafür, dass die Zwiebel wieder mit der notwendigen Energie für den nächsten Austrieb versorgt wird. Die Zwiebel ohne Blätter ist dafür als Ruhezeit nach dem Umpflanzen an einen eher kühleren und dunklen Ort zu halten.
Während dieser Zeit sollte aber auch auf ein Giessen verzichtet werden. Denn ohne diese zweimonatige Ruhezeit gibt es keine Blüte.
Für guten Zweck nutzen
Leider ist die Zeit für den Verkauf dieser beliebten Winterwohnzimmerpflanze bereits abgelaufen. «Deshalb werden diese Zwiebeln oder angetriebenen Pflanzen überall im Handel entsorgt. Um dies zu verhindern nutzen wir sie nun wieder für einen guten Zweck», erklärt Kerstin Marrek - Billing.
Wie nach der vergangenen Adventszeit hat nun wiederum die Idee umgesetzt, diese unzähligen Amaryllispflanzen für einen guten Zweck zu retten. Sie bietet nun im Blumenwagen beim Blumenfeld zwischen Benken und Rudolfingen diese Amaryllis entweder noch als Zwiebel oder bereits angetrieben in der Selbstbedienung zum Verkauf an. Der dafür aufgewendete Preis bestimmt dabei der Käufer selber.
«Der damit erzielte Erlös fliesst als Spende das Rhyhuus –Kinderheim in Flurlingen», fügt Kerstin Marrek – Billing bei. Sie geht davon aus, dass diese pflanzen noch über die anstehenden Festtage hinaus verfügbar sind und somit erworben werden können.