Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) hat 2024 einen Feldversuch mit einem Blühstreifen neben einem Melissenfeld durchgeführt. Blühstreifen bieten Nützlingen und Bestäubern einen Lebensraum. Nachteilig ist das Unkrautpotenzial durch die Versamung der Blühpflanzen. Besonders problematisch ist dies im Kräuteranbau, wenn in den Mischungen Pflanzenarten vertreten sind, die Pyrrolizidinalkaloide bilden, etwa der Gewöhnliche Natternkopf.
Das Fibl rät, nach dem Anbau eines Blühstreifens keine direkt gesäte Kultur auf der Fläche anzubauen, da mit einem hohen Aufwand für die Beikrautregulierung gerechnet werden muss. In mehrjährigen Mischungen können sich zudem Mäuse stark vermehren. Das Fibl wählte den «Nützlingsstreifen Kohl einjährig». Die Mischung besteht aus nur vier Pflanzenarten: Buchweizen, Sommerwicke, Kornblume und Mohn. Um als Biodiversitätsförderfläche gewertet zu werden, müssen Blühstreifen bis spätestens Mitte Mai gesät werden. Das Fibl konnte wegen des nassen Wetters aber erst im Juli säen.
Der Biodiversitätseffekt auf die Bestäuber war innerhalb des Blühstreifens am höchsten. Vor allem Honigbienen und Schwebfliegen wurden gezählt. Im Melissenfeld gab es kaum Bestäuber. Auch Nützlinge gab es im Blühstreifen und im benachbarten Melissenfeld nur sehr wenige, lediglich einige Spinnen wurden gefunden, während Florfliegen, Marienkäfer und Schwebfliegen überhaupt nicht festgestellt werden konnten. Dies ist laut dem Fibl die Folge der späten Saat und entsprechend der späten Artenzählung im Oktober.