Der Wiesensalbei (Salvia pratensis) ist eine der markantesten Wildblumen Mitteleuropas. Von Mai bis Juli zeigt er seine violettblauen Blüten, die in lockeren Ähren an bis zu 80 cm hohen Stängeln stehen.
Typisch für die Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) ist die zweilippige Blütenform, die speziell an die Bestäubung durch Insekten angepasst ist. Berühren Hummeln oder Wildbienen die Unterlippe, senkt sich die Staubblattanordnung und bestäubt die Besucher gezielt am Rücken – ein kleines Wunder der Natur.
Unverzichtbar für Insekten
Der Wiesensalbei ist eine Nektarpflanze erster Güte. Vor allem Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln fliegen ihn gezielt an. In der zunehmend strukturarmen Kulturlandschaft zählt er deshalb zu den besonders wichtigen Arten für den Erhalt der Bestäuberfauna. Wo er vorkommt, ist meist auch das restliche Artenspektrum vielfältig – eine wichtige ökologische Funktion.
Bevorzugt wächst der Wiesensalbei auf sonnigen, kalkhaltigen und mageren Wiesen, Wegrändern oder Halbtrockenrasen. Durch intensive Landwirtschaft, Überdüngung und häufige Mahd ist er vielerorts stark zurückgegangen. Sein Vorkommen ist heute ein Indikator für extensiv genutzte Wiesen, wie sie im Rahmen von Biodiversitätsförderflächen gepflegt werden.
Förderung und Symbolkraft
Der Wiesensalbei steht sinnbildlich für den Erhalt naturnaher Kulturlandschaften. In verschiedenen Agrar- und Naturschutzprogrammen gilt er als Zielart. Auch in Wildstaudenbeeten oder Naturgärten lässt er sich gut ansiedeln und trägt dort zur Förderung der Artenvielfalt bei.
Der Wiesensalbei zeigt, wie wertvoll selbst kleine Blütenpflanzen für unser Ökosystem sind. Wo er wächst, blüht das Leben – und mit ihm eine bunte Vielfalt, die es zu bewahren gilt.