Der Bundesrat hat am Freitag 2,9 Millionen Franken für die Entschädigung von Gemüseproduzenten, die von der EHEC-Krise betroffen wurden, bewilligt. Der Bund kommt für 50 Prozent des anerkannten Schadens auf, der innerhalb der ersten vier Juniwochen entstand.
Eine Falschmeldung vom 26. Mai über die Verbreitung der enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) in Deutschland durch spanische Gurken hatte auch Auswirkungen für die Schweizer Gemüseproduzenten. Viele Gurken und Tomaten mussten mangels Kaufinteressenten vernichtet werden, die Preise sanken in der Folge massiv.
Schäden belaufen insgesamt auf 6,6 Mio. Franken
Um die Schäden der Gemüseproduzenten zu eruieren, wurden die ersten vier Juniwochen 2011 berücksichtigt, obwohl sich die Preise auch danach noch nicht normalisiert hatten, schreibt das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. Die Verluste der Gemüsebaubetrieben bei Gurken, Tomaten, diversen Salaten und Sprossen während dieser vier Wochen beliefen sich auf 6,6 Millionen Franken.
Da die Branche keine Schuld an dieser Situation trifft und die Verluste das Unternehmerrisiko übersteigen, entschädigt der Bund 50 Prozent - 2,9 Millionen Franken - der in dieser Zeit entstandenen anerkannten Schäden für Gurken und Tomaten, heisst es weiter. Die EU beschloss im Juli Sondermassnahmen in Höhe von 227 Millionen Euro zugunsten der betroffenen Gemüsebaubetriebe.
Gemüseproduzenten: Markt erholte sich langsamer
Der Verband schweizerischer Gemüseproduzenten (VSGP) teilte mit, dass die vom Bundesrat beschlossenen Entschädigungen nur einen kleinen Teil der durch EHEC verursachten Einkommensverluste abdecken würden.
Der Markt habe sich viel langsamer als erwartet von den Turbulenzen erholt. So hätten die Gemüseproduzenten auch in den Folgemonaten empfindliche Einkommensverluste erlitten. Die Verluste wegen EHEC müssten sie nin zum grössten Teil selbst tragen.
.