Unter dem Druck der Bauernproteste bemüht sich die französische Regierung, ihren Ankündigungen möglichst schnell Taten folgen zu lassen.
Zahlungen noch im Februar
Fünf Tage nachdem Premierminister Gabriel Attal ein neues Unterstützungsprogramm für die Winzer angekündigt hatte, hat Paris 31. Januar erste Details bekannt gegeben. Demnach wird ein mit 80 Mio. Euro ausgestattetes Soforthilfeprogramm aufgelegt. Die Mittel sollen in der Verantwortung der Präfekten ausgereicht werden und vor allem dazu dienen, Liquiditätsprobleme zu beheben.
Den offiziellen Angaben zufolge wurde das Programm bereits am 5. Februar für Antragsteller geöffnet werden. Die ersten Zahlungen sollen noch vor der Internationalen Landwirtschaftsmesse (SIA) fliessen, die am 24. Februar ihre Tore öffnet.
Branche sendet Hilferuf
Flankiert werden soll das Soforthilfeprogramm durch Strukturhilfen aus dem nationalen Investitionsprogramm für die Weinwirtschaft. Mit 150 Mio. Euro (141 Mio. Fr.) will Paris der Branche dabei helfen, sich neu aufzustellen. Ziel soll es unter anderem sein, Winzer mit Stilllegungsprämien beim Umstieg auf andere Produktionszweige zu unterstützen. Zuvor hatten zahlreiche Verbände der Weinwirtschaft einen gemeinsamen Hilferuf veröffentlicht.
Angesichts von Kostensteigerungen und einem rückläufigen Konsum stehe die Branche «am Abgrund». Aus Sicht der Organisationen ist eine temporäre oder permanente Verringerung der Produktionskapazitäten essenziell. Für das laufende Jahr wird zudem weitere Unterstützung in Form von Beihilfen für die private Lagerhaltung und die Krisendestillation gefordert.