Die marokkanische Tomatenproduktion dürfte in dieser Saison um bis zu 30% zurückgehen. Diese Schätzung für das noch bis Ende Juni laufende Wirtschaftsjahr 2023/24 hat jetzt die marokkanische Vereinigung der Obst- und Gemüseerzeuger (FIFEL) abgegeben.
Die Produzenten hätten in den zurückliegenden Monaten mit verschiedenen Problemen zu kämpfen gehabt. So seien die Pflanzen durch hohe Sommertemperaturen bis über 50 Gad Celsius geschwächt worden. Später habe ein früher Kälteeinbruch die Reifung behindert.
727’000 Tonnen Tomaten exportiert
Negativ ausgewirkt habe sich zudem der Blattrollvirus, der erstmals im Herbst 2021 bei Tomaten in Marokko nachgewiesen worden sei. Zu möglichen Auswirkungen auf den Export äusserte sich FIFEL nicht. Tomaten sind das Hauptprodukt im marokkanischen Gemüseanbau.
Dieser hat seinen Tomatenexport in den zurückliegenden Jahren massiv gesteigert. Im Vermarktungsjahr 2022/23 wurden laut Angaben der Regierung insgesamt 727’000 Tonnen Tomaten aus Marokko ins Ausland geliefert, allen voran in die Europäische Union.
«Tomato Curly Stunt Virus»
Viele Krankheitserreger befallen Tomatenpflanzen, die nach Kartoffeln und Maniok die drittgrösste Gemüsepflanze der Welt sind. Das Blattrollvirus «Tomato Curly Stunt Virus» ist vor etwa 30 Jahren in Südafrika entstanden und wird durch die Weisse Fliege verbreitet. Das Virus kann eine ganze Tomatenernte vernichten, vor allem wenn genügend Pflanzen in einem jungen Stadium infiziert sind. Es wurde auch im Nachbarland Mosambik gefunden.