2004 haben Coop und WWF mit den «Basler Kriterien» den ersten Nachhaltigkeitsstandard für entwaldungsfreien Soja-Anbau entwickelt.
Was damals mit viel Idealismus vorangetrieben wurde, sei heute zu einem Geschäftsmodell geworden hebt das «Soja Netzwerk Schweiz» in einer Medienmitteilung hervor. Mit ihrem Vorgehen liesse sich ökologisches Verantwortungsbewusstsein und wirtschaftlicher Erfolg kombinieren.
Zu 97 Prozent europäisch
Wer an den Anbau von Soja denkt, wird vielleicht immer noch an brennende oder kahl geschlagene Wälder erinnert. Wer in der Schweiz Futter-Soja kauft, kann diesen Gedanken getrost verdrängen. Denn das in der Schweiz verwendetes Soja ist zu 100% abholzungsfrei und stammt dank dem Soja Netzwerk praktisch vollständig aus europäischem Anbau, heisst es in der Mitteilung weiter.
Im Jahr 2023 importierte die Schweiz 218'603 Tonnen Futter-Soja. 97% der Importe kamen aus europäischen Ländern, 3% aus Brasilien. Die drei wichtigsten Anbauländer (von insgesamt 15) sind Italien (56%), Ukraine (14%) und Österreich (8%). Die Entwicklungen hin zu zertifizierter Futter-Soja aus europäischem Anbau habe die mit Schweizer Soja-Importen verbundenen Treibhausgasemissionen von 1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2004 schrittweise um rund 85% auf 147’000 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2022 reduziert.
Neuer Präsident des Vereins «Soja Netzwerk Schweiz»:
Fortunat Schmid, Leiter Qualitätsmanagement und Infrastruktur bei Fenaco wurde von der Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten gewählt. Er übernimmt turnusgemäss für zwei Jahre das Präsidium des Soja Netzwerks und folgt damit auf Salome Hofer, Leiterin Nachhaltigkeit & Wirtschaftspolitik Coop. Andrin Dietziker, Projektmanager Nachhaltigkeit Coop, wurde neu in den Vorstand gewählt. Er ersetzt Salome Hofer.
Italien als wichtigster Lieferant
Die italienische Industriegruppe Cereal Docks ist aktuell der wichtigste Lieferant von Futter-Soja in die Schweiz. Das Unternehmen arbeitet mit 17'000 Bauernbetrieben zusammen. Wert legen würde die Firma auf den Schutz natürlicher Ressourcen, die Reduktion der Treibhausgase, die Steigerung der Effizienz sowie den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Bauern werden dabei von der von Cereal Docks entwickelten digitale App «Sistema Green» unterstützt.
«Digitale Hilfsmittel wie Sistema Green helfen beim Wassersparen und Erheben von Indikatoren zum Klimaschutz und bei der Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit. Alles Elemente, die auch von der Gesellschaft und von staatlichen Akteuren eingefordert werden», sagt Cristina Dalla Bona, Verantwortliche für Handel und Nachhaltigkeit bei Cereal Docks. Bezüglich der staatlichen Akteure bezieht sich Dalla Bona auf die neue EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR).
-> Artikel von 2016: «Verein «Sojanetzwerk Schweiz» gegründet»
-> Jahresbericht «Soja Netzwerk Schweiz 2023»
-> «Basler Kriterien für einen verantwortungsbewussten Soja-Anbau»
Das sind die Mitglieder des Vereins «Soja Netzwerk Schweiz»:
Aachtal Futter AG, Agrokommerz AG, Agrokorn AG, Aldi Suisse AG, Bell Schweiz AG, Bio Suisse, Branchenorganisation Milch, Cerador AG, Coop Genossenschaft, Denner AG, Egli Mühlen AG, Emmi Schweiz AG, Ernst Sutter AG, Fenaco, GalloSuisse, Granovit AG, Heinz & Co. AG, IP-Suisse, Kunz Kunath AG, Lidl Schweiz, Meliofeed AG, Migros-Genossenschafts-Bund, Nungesser AG, Schweizer Bauernverband (SBV), Schweizer Milchproduzenten (SMP), Suisseporcs, Transgourmet Schweiz AG, UFA AG, Verband des Schweizerischen Getreide- und Futtermittelhandels (VSGF), Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF), Volg Konsumwaren AG, Weber&Hermann AG, WWF Schweiz