Schon die Kelten verehrten den Schwarzen Holunder. Für sie war der Strauch Heimat von Elfen, Kobolden und Feen. Er galt als Kraftbaum, aber auch als «Baum des Todes», der eine Verbindung zur «Anderswelt», zur Welt der Ahnen, herstellte, schreibt Karin Sidak in ihrem Buch «Mit Holunder durchs Jahr».
Auch die antiken Griechen und Römer schätzten den Baum. Vor allem wegen seiner heilenden Kraft. «Der griechische Arzt Hippokrates (460–377 v. Chr.) nannte den Strauch seinen Medizinschrank und wendete Blüten, Beeren, Rinder und Blätter bei vielerlei Leiden an», schreibt Sidak.
Im Christentum geriet die Wirkung des Holunders etwas in Vergessenheit, weil die Kirche alle heidnischen Symbole ausrotten wollte. Auch heute nutzen wir das grosse Potenzial der Pflanze nur ansatzweise. Im Frühling lässt sich aus den weissen Blüten weit mehr machen als Sirup. Auch Desserts wie Panna Cotta, Güetzi oder Glaces können durch sein zartes Aroma veredelt werden.
Online finden sich Rezepte dazu oder auch im Buch von Karin Sidak. Dort finden sich nebst zahlreichen Rezepten mit Blüten, Beeren, Blättern und Rinden auch kulturhistorische Inhalte und Anleitungen für Tees, die bei allerlei Beschwerden helfen sollen.