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Weniger Gemüse geerntet

Im Jahr 2023 sah sich die Schweizer Landwirtschaft mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2023. Dieses Jahr war herausfordernd im Gemüsebau: Mehr dazu im 7. Teil der Jahresrückblick-Serie.

Die Gemüsegesamtmenge liegt seit Saisonbeginn unter dem Vorjahr. Der nasse Frühling zögerte den Start hinaus und der eher trockene und heisse Sommer förderte die Entwicklung weiter. «Trotzdem könne man nicht von einem aussergewöhnlichen Gemüsejahr sprechen, wie beispielsweise im Sommer 2021», erklärt Markus Waber vom Verband Schweizer Gemüseproduzenten VSGP. Damals war es sehr nass und viele Salate konnten dadurch nicht geerntet werden.

Bei den zwei stärksten Lagergemüsen, Karotten und Zwiebeln, konnte weniger geerntet werden. «Bei den Zwiebeln sorgten die Sommerhitze gefolgt von starken Niederschlägen und der Herbstwärme nicht für ein optimales Wachstum und schwierige Einlagerungsbedingungen», so Markus Waber.

Schwierige Prognose

Mengenmässig liegt die Ernte von rund 16’700 Tonnen bei nur zirka 10 Prozent über dem Niveau von 2021 beziehungsweise gut 15 Prozent unter einem normalen Jahr. Bei den Karotten hätten die sehr nassen Monate Oktober und November für erschwerte Erntebedingungen gesorgt, sagt Markus Waber weiter. Teils konnten Felder gar nicht mehr geerntet werden.

Aktuell ist eine definitive Prognose bei den Karotten schwierig, da zum Zeitpunkt der Lagererhebung noch Karotten auf den Feldern standen. Nach Produzentenschätzungen wird der Ertrag aber zirka 20 Prozent unter dem der Vorjahre liegen. Über alle Lagergemüse hinweg betrachtet liegt die Menge 16 Prozent unter den Erntemengen der letzten vier Jahre.

Hohe Kosten und gestrichene Pflanzenschutzmittel

«Die Herausforderungen im Gemüsebau sind und bleiben vielfältig», sagt Markus Waber und ergänzt: «Die Produktionskosten erhöhten sich, weil auch die Produktionsmittel wie Dünger, Strom, Gas oder Setzlinge teurer wurden.»

Er betont zudem, dass im Bereich Pflanzenschutz Mittel gestrichen werden, für welche es teilweise keine wirksamen Alternativen gebe. Das erschwere den Anbau zusätzlich. Gewächshausproduzenten müssten präventive Massnahmen vornehmen, um sich vor dem Jordanvirus zu schützen. Zudem bleibt laut VSGP die Personalrekrutierung eine grosse Herausforderung.

Erleichterungen für Gewächshäuser

Erfolge konnte die Branche auf politischer Ebene verbuchen. Die  Motion 17.3918 «Gewächshäuser auf Fruchtfolgeflächen»  von Nationalrat Heinz Siegenthaler wurde auch vom Ständerat angenommen. Somit wird der Bundesrat beauftragt, das Raumplanungsgesetz so anzupassen, dass Gewächshäuser zur Produktion von Nahrungsmitteln auf Fruchtfolgeflächen gebaut werden können, ohne diese kompensieren zu müssen.

Auch die  Motion von Ständerat und VSGP-Präsident Werner Salzmann 22.3928  zur Phasenaktualisierung - hierbei geht es um das Importsystem -, welche im Ständerat einstimmig angenommen und im Nationalrat leicht angepasst wurde, sei ein Erfolg für die Gemüsebranche, betont Markus Waber. Seither hätten zwischen den Delegationen des VSGP und vom Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels SWISSCOFEL intensive Diskussionen stattgefunden, unter anderem auch unter Leitung des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW.

Interessant für die Konsumentinnen und Konsumenten: Seit dem 1. Juni gelten angepasste Qualitätsnormen von Gemüse, die dazu führen, dass Gemüse mit leichten optischen Mängeln, den Weg in die Läden findet. Dies eine Massnahme im Kampf gegen Food Waste und zur Entlastung der Gemüseproduzenten gerade bei extremen Wetterereignissen.

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