Österreichs Forstwirtschaft hat im vergangenen Jahr den Holzeinschlag gesteigert. Die Land&Forst Betriebe beziffern die Gesamtmenge in einer Hochrechnung auf rund 20 Mio. Erntefestmeter (Efm) ohne Rinde.
Im Vergleich zu 2023 wäre das ein Plus von rund 5 %. Etwa 11 Mio. Efm entfielen auf Schadholz. Dem Verband zufolge deckte die hohe Produktionsmenge die Nachfrage der Sägeindustrie erfolgreich ab, und auch international habe sich die Branche wettbewerbsfähig gezeigt.
Erlöse unter Druck
Schwierig ist nach Angaben der Land&Forst Betriebe allerdings die Erlössituation. Der Preis für Nadelsägerundholz sei 2024 pro Festmeter zeitweise unter die 100-Euro-Grenze (rund 98 Franken) gefallen. Die durchschnittlichen Erlöse seien von über 112 Euro (rund 110 Franken) im Jahr 2022 auf knapp 102 Euro (rund 100 Franken) je Festmeter zurückgegangen.
Hinzu kämen die hohen Kosten für Maschinen, Personal und Energie. Besonders spürbar sei der Kostenanstieg bei der Holzernte, beklagte der Verband. Insgesamt entfielen rund 45 % der gesamten Betriebskosten auf die Holzernte.
Forderung nach Waldfonds-Aufstockung
Auf der diesjährigen Wirtschaftspressekonferenz der Land&Forst Betriebe forderte Verbandspräsident Konrad Mylius am Dienstag (6.5.) eine Aufstockung des Waldfonds ab 2026. Dieser helfe den Forstbetrieben, klimafitte Waldbestände zu schaffen.
Eine mögliche Kürzung, die beim Regierungswechsel ins Spiel gebracht worden war, wäre für Mylius ein klarer Rückschritt: «Der Waldfonds war und ist ein äusserst wirksames Instrument, um Prozesse zu stützen und zu lenken. Auch wenn kurzfristig gespart werden muss, gilt es, den Waldfonds aufzustocken.» Eine langfristige Kürzung wäre eine falsche Sparmassnahme, die am Ende mehr koste, als sie bringe.
Kritik an politischen Rahmenbedingungen
Neben den wirtschaftlichen und klimatischen Herausforderungen belasten laut Mylius insbesondere politische Entwicklungen die Forstbranche zunehmend. Vor allem europäische Vorgaben im Rahmen des Green Deals wirkten sich in ihrer aktuellen Form oft hemmend statt unterstützend aus.
«Wir erleben immer mehr praxisferne Regulierungen, die unsere Arbeit erschweren und notwendige Waldpflegemassnahmen behindern. Das gefährdet nicht nur wirtschaftliche Existenzen, sondern auch den ökologischen Fortschritt», gab der Verbandspräsident zu bedenken.