Sie hatten sich nach eigenen Angaben vor vier Jahren erstmals an die Europäische Kommission gewandt, um auf die Zerstörung geschützter Wälder in Rumänien aufmerksam zu machen. Brüssel habe zwar ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, doch bis heute sei der Holzeinschlag in rumänischen Schutzgebieten «weiterhin massiv», so das Fazit der Organisationen.
Untersuchungen vor Ort hätten ergeben, dass riesige Flächen betroffen seien, darunter auch mehr als 150 Jahre alte Bestände. In den letzten beiden Jahren seien mehr als 60’000 m3 Holz von einer Fläche von rund 517’000 ha entfernt worden. In einigen Gebieten sei die Abholzung nach dem Vertragsverletzungsverfahren sogar noch ausgeweitet worden. «Wir gehen davon aus, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Das Problem ist systemisch», stellte die für Waldschutz verantwortliche Projektleiterin von EuroNatur, Susanne Schmitt, fest.
In den Jahren seit Beginn des Vertragsverletzungsverfahrens sei klar geworden, dass das Problem der Abholzung geschützter Wälder nicht auf nationaler Ebene oder durch Gespräche mit der rumänischen Regierung gelöst werden könne. «Es ist daher höchste Zeit, dass die Europäische Kommission diese Angelegenheit vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) bringt», forderte Schmitt.