Das Amt für Wald und Naturgefahren hat mit dem Verband der Berner Waldbesitzenden, dem Sägereiverband, den Umweltverbänden und Vertreterinnen und Vertretern der Politik eine Strategie erarbeitet, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) im Wald zu reduzieren.
Das Ziel ist, bis 2030 den PSM-Einsatz im Berner Wald um 50 Prozent zu reduzieren. Mit Hilfe von acht Massnahmen wollen die Beteiligten dieses Ziel erreichen. Diese reichen von Auffrischungskursen für Anwenderinnen und Anwender, über konkrete Empfehlungen, wann PSM noch eingesetzt werden sollen und dürfen, bis hin zur Mithilfe bei der Entwicklung von geeigneten Alternativen wie Nasslager bewilligen. PSM sollen nur noch auf Poltern mit mehr als 20m³ Holz eingesetzt werden.
«In gewissen Fällen ist es notwendig, im Wald Pflanzenschutzmittel (PSM) einzusetzen, damit die Wald- und Holzwirtschaft einheimisches und optisch einwandfreies Holz für hochwertige Verwendungszwecke liefern kann», schreibt der Kanton in der Mitteilung. PSM sind aber giftig und reichern sich in der Umwelt an, geeignete Alternativen sind aktuell nicht in Sicht. Deshalb zielt die Strategie nicht auf ein Verbot, sondern auf eine Reduktion. Wenn eine Bewilligung vorliegt, können PSM im Wald eingesetzt werden.
Zwischen 2012 und 2021 wurden durchschnittlich 115’000m³ Holz pro Jahr mit PSM behandelt. Konkret bedeutet die Reduktion um 50%, dass der 10-Jahres-Durchschnitt der behandelten Holzmenge von 2021 bis 2030 noch 86’250m³ pro Jahr beträgt. Dies entspricht einer behandelten Holzmenge von 57’500m³ Holz im Jahr 2030.