Nach dem der Ackerboden der Boden des Jares 2023 wurde, ist nun also der Waldboden an der Reihe, berichtet die Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz (BGS/SSP). In der Mitteilung vom Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (Thünen-Institut), das die Aktion in Deutschland organisiert, ist zu lesen, warum der Waldboden so wichtig ist.
Viele Leistungen werden vom Wald erbracht
Dem Thünen-Institut zufolge speichern Waldböden hohe Mengen an organischem Kohlenstoff und stabilisieren das Klima durch die Humusbildung. Als Folge der jährlich anfallenden Streu bildet der Waldboden mithilfe der Bodentiere und Mikroorganismen eine Humusauflage, die als Teil des natürlichen Stoffkreislaufs die Bäume mit Nährstoffen versorgt. Die Humusauflage kann allerdings durch Bewirtschaftungsfehler zerstört werden.
Auch sauberes Trinkwasser werde durch die Filter- und Pufferfunktion der Waldböden bereitgestellt. Eine gleiche Leistung besteht für Einträge aus der Luft. Das heisst aber auch, das Nähr- und Schadstoffe im Wald gespeichert werden.
Der Waldboden ist besonders schützenswert
In Europa sei die Waldfläche gemäss den Wissenschaftlern und Wissenschafterinnen durch die ackerbauliche Nutzung deutlich zurückgegangen. Zudem wurde seit dem Beginn der Industrialisierung bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts der Waldboden durch eine flächendeckende Versauerung des Oberbodens, durch Eintrag von Schwermetallen und durch Nährstoffverarmung geschädigt.
Heute wird der Waldboden durch ein Stickstoffüberangebot im Niederschlag, klimawandelbedingten Trockenstress sowie Kahlflächen durch absterbende Bäume stark beeinträchtigt. Auf diesen entstanden Kahlflächen werden in grossem Umfang Pflanzennährstoffe ausgewaschen und das Treibhausgas Kohlendioxid freigesetzt.
Schirmherr des Bodens des Jahres 2024
«Wälder sind unsere wichtigsten Mitstreiter im Kampf gegen die Klimakrise. Die Waldböden sind dabei das Fundament der Wälder: Sie sind dynamische, äusserst lebendige Lebensräume, die unablässig dazu beitragen, die Wälder im Gleichgewicht zu halten», sagt Bundesminister Cem Özdemir, Schirmherr des Bodens des Jahres 2024, anlässlich des Weltbodentag.