Die Fläche des gerodeten Waldes entspricht damit ziemlich genau der Fläche der Schweiz. Ein Viertel der für Kautschuk gerodeten Wälder wären besonders wichtig für den Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten, wie es in der am Mittwoch im Fachblatt «Nature» veröffentlichten Studie hiess.
Das internationale Forschungsteam, zu dem auch Kaspar Hurni von der Universität Bern gehörte, untersuchte anhand von Satellitenbildern, wo überall in Indonesien, Thailand, Vietnam, China, Malaysia, Myanmar, Kambodscha und Laos natürliche Wälder Kautschukbaum-Plantagen weichen mussten. Kautschuk, der aus dem Saft von Kautschukbäumen gewonnen wird, findet etwa in Autoreifen Verwendung.
Mehr Aufmerksamkeit für Kautschuk
Eine Million Hektaren der entdeckten Kautschukplantagen liegen laut Studie in ausgewiesenen «Schlüsselgebieten der Biodiversität». Die Auswirkungen der Abholzung dieser Wälder auf die Biodiversität und die Ökosysteme in Südostasien seien beträchtlich, schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie. «Daher verdient Kautschuk in der Innenpolitik, im Rahmen von Handelsabkommen und in der zukünftigen Gesetzgebung mehr Aufmerksamkeit», forderten sie.
Bis zu 99 Prozent der Abholzung tropischer Wälder stünden im Zusammenhang mit der Produktion globaler Rohstoffe wie Rindfleisch, Soja, Palmöl, Kautschuk, Kaffee und Kakao, hiess es in der Studie. Für die meisten dieser Pflanzen gebe es jedoch keine direkten Beobachtungen über die Ausweitung des Anbaus.