Die Behauptung, dass es keine Windwürfe und damit kein Schadholz am Markt gebe, sei ein verkürzter Blick, der die angespannte Situation der Waldbewirtschafter nicht fair widerspiegele, erklärte Schmuckenschlager Mitte Januar in St. Pölten.
Steigende Rohstoffpreise
Laut ORF hat Österreichs Holzindustrie aktuell mit stark steigenden Rohstoffpreisen zu kämpfen, vor allem im Waldviertel. Betroffene Unternehmen klagten über einen Wettbewerbsnachteil, da die Preise für Rundholz bis zu 15% höher seien als im österreichischen Durchschnitt. Die Nachfrage nach Rundholz sei gross, das Angebot aber knapp, hiess es von Branchenvertretern. Dadurch entstehe ein Preisgefüge, das es auf internationalen Märkten unmöglich mache, gewinnbringend zu produzieren.
Schmuckenschlager erinnerte an die Jahre 2017 bis 2021, die durch enorme Schadereignisse wie Borkenkäferbefall, Windwürfe und Schneebrüche geprägt gewesen seien. In der Folge seien die Preise für das Schadholz drastisch eingebrochen. Während die Holzindustrie in dieser Phase erhebliche Gewinne verzeichnet habe, hätten die land- und forstwirtschaftliche Familienbetriebe vor gewaltigen wirtschaftlichen und personellen Herausforderungen gestanden.
Steigende Löhne und Maschinenkosten
Hinzu komme die Belastung durch die Inflation der letzten Jahre, gab Schmuckenschlager zu bedenken. Steigende Löhne und Maschinenkosten hätten die Erntekosten massiv in die Höhe getrieben. «Eine nachhaltige Forstwirtschaft ist nur mit fairen Preisen möglich», betonte der Kammerpräsident. Daher sei es unverständlich, dass die Sägeindustrie die derzeitigen Holzpreise als zu hoch einstufe. Das seien jene Preise, die eine klimafitte und nachhaltige Waldbewirtschaftung überhaupt noch möglich machten.
Schmuckenschlager forderte die Holzindustrie auf, die aktuellen Herausforderungen der Waldbewirtschafter fair zu berücksichtigen. Es gelte, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Zukunft für Wald und Holz sichern. Nur durch eine enge Zusammenarbeit könne man langfristig den Rohstoff Holz als zentralen Baustein einer klimafreundlichen Wirtschaft stärken.