Noch bleibt laut dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) Zeit, um extensive Grünlandflächen mit Hecken aufzuwerten. Bei frostfreien Böden kann man im Tal bis im April Hecken pflanzen, in den Bergregionen bis im Mai.
Geschützte Objekte
Um die Vielfalt zu fördern, wählt man etwa 15 verschiedene einheimische Strauch- und Baumarten mit einem Anteil von rund 30 Prozent dorntragenden Sträuchern aus. Die Anforderungen an die Qualität II der Biodiversitätsförderflächen verlangen für Hecken eine bestockte Breite von mindestens 2 Meter, mindestens fünf Arten pro 10 Laufmeter, 20 Prozent Dornenbüsche und auf beiden Seiten einen Krautsaum von 3 bis 6 Meter. Langfristig planen ist wichtig: Hecken sind geschützte Objekte.
Bei der Pflanzung ist laut Birdlife Schweiz auf ausreichend Abstand zu Strassen und Trottoirs zu achten, sonst müssen die Hecken geschnitten werden, wenn Vögel in ihnen brüten. Ideal wird die Pflege alle vier bis acht Jahre im Winter vorgenommen. Dann bildet sich eine dichtere Kronenstruktur, in der sich Kleintiere verstecken und Vögel ihre Nester bauen können. Die Pflege darf auf maximal einem Drittel der Hecke erfolgen.
Klimaschützer Hecke
Schnell wachsende Arten wie Hasel werden auf den Stock gesetzt, langsam wachsende wie Pfaffenhütchen oder Kreuzdorn geschont. Alte Bäume mit viel Totholz beherbergen zahlreiche Insekten und sollten stehen gelassen werden. Straucharten wie Schwarzdorn mit starker Wurzelbrut werden vorsichtig zurückgeschnitten: Sie reagieren sonst mit stärkerer Wurzelbrutbildung, was Schäden an Mähmaschinen verursacht.
Hecken tragen zum Klimaschutz bei. Sie lagern Kohlenstoff im Boden ein. Laut einer Studie des Thünen-Instituts (D) kann eine neu angepflanzte Hecke von 720 Meter Länge langfristig die Treibhausgasemissionen kompensieren, die ein deutscher Durchschnittsbürger in zehn Jahren emittiert. Doch brauchen sie rund zwanzig Jahre, bis sie hohe Mengen Kohlenstoff binden können.