Die Forst- und Holzwirtschaft in Polen muss sich unter der neuen Regierung auf spürbare Einschränkungen einstellen. Umweltministerin Paulina Hennig-Kloska teilte Anfang dieser Woche in Warschau mit, dass sie den für 2024 geplanten Holzeinschlag in den wichtigsten Wäldern des Landes begrenzen werde.
Der Schutz wertvoller Wälder, die Erhaltung der Forste um Ballungsräume, der Kurwälder und zugleich der Mangel an Forstbezirken seien die Hauptgründe für diese Massnahme, erklärte Hennig-Kloska. Sie verwies auch auf die Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Union, insbesondere aus den Umweltrichtlinien und der Biodiversitätsstrategie 2030.
Urwälder und Bergwälder schützen
Im Blick hat das Umweltressort zunächst zehn Gebiete. Zu den Wäldern, die besonders schützenswert sind, zählen laut Hennig-Kloska die 100 bis 200 Jahre alten Urwälder, zudem Wälder, die für den Wasserschutz wesentlich sind, und die Bergwälder.
Nach den Angaben von Staatssekretär Mikołaj Dorożała werden die Abholzungsbeschränkungen 20% bis 30% des geplanten Holzeinschlags nicht überschreiten. Er teilte mit, dass ein Teil der Wälder, in denen die Holzernte begrenzt werde, die Forste rund um Danzig, Breslau und Białystok betreffe.
Dies sei besonders wichtig, um dem sich ändernden Klima Rechnung zu tragen und die städtischen Gebiete vor Überschwemmungen zu schützen. Hauptsächlich betreffen die Einschlagsbeschränkungen Dorożała zufolge Nationalparks, Natura-2000-Gebiete und Landschaftsschutzgebiete.
Viel geholzt
Der Holzeinschlag ist in Polen in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. Im Jahr 2022 belief er sich laut den Angaben des Zentralen Statistikamtes auf mehr als 44 Mio. Kubikmeter.
Das war eine Steigerung von 5,7% gegenüber 2021. Im Jahr zuvor waren gut 42 Mio. Kubikmeter Holz geerntet worden, was einem Plus von 6,5% gegenüber 2020 entsprochen hatte.