Im Gegensatz zu den umliegenden Ländern hält sich in der Schweiz der Baumarkt besser, was die Aktivität in den Sägewerken etwas stützt. Jedoch ist die Aktivität in den Sägewerken, die direkt mit der Bauwirtschaft zusammenhängt, seit 18 Monaten rückläufig.
Die Schnittholzpreise sind gesunken, während die Kosten unter anderem wegen höheren Transport-, Strom- oder Lohnkosten insgesamt auch deutlich gestiegen sind. Das Angebot an frischem Holz ist aber begrenzt und die Rundholzvorräte sind stark zurückgegangen, was die Nachfrage stützt.
Der Nadelholzmarkt ist durch eine Knappheit an Rundholz gekennzeichnet, was zu einer regen Nachfrage führt. Die Durchschnittspreise für Fichtensortimente zeigen seit mehr als einem Jahr eine rückläufige Tendenz und lagen im Herbst 2024 trotz steigender Nachfrage zwischen 3 und 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Beim Industrieholz sind die Werke in der Schweiz aufnahmefähig und die Preise stabil. Die Exporte sind rückläufig, die schwache Nachfrage im Ausland und die ungünstigen Wechselkurse machen den Export von Industrieholz schwierig. Die Nachfrage nach Energieholz ist nach wie vor gut und die Preise liegen um 5 bis 6 Prozent höher als im Vorjahr.
Preisempfehlungen für Schweizer Holz
Die Eidgenössischen Räte haben im Herbst 2024 der Parlamentarischen Initiative «Preisempfehlungen auch für Holz aus Schweizer Wäldern» von Ständerat Daniel Fässler sehr deutlich zugestimmt. Somit ist nach dem Inkrafttreten der entsprechenden Artikel im Waldgesetz voraussichtlich ab Mitte 2025 eine rechtliche Grundlage vorhanden, um Preisempfehlungen für Holz aus Schweizer Wäldern zu publizieren.
WaldSchweiz ist derzeit am Klären, wie die Preisempfehlungen wettbewerbsrechtlich korrekt publiziert werden können.
Wald und Wild
In vielen Regionen der Schweiz schränkt das Wild das Nachwachsen junger Bäume ein oder verhindert es sogar komplett. Über weite Waldflächen, insbesondere im Gebirgswald, aber auch in Tieflagen, nehmen Verbiss, Fegen und Schälen der jungen Bäume zu. Der Klimawandel verschärft die Problematik, da die veränderten Klima- und Witterungsverhältnisse an vielen Orten zwingend einen Baumartenwechsel und eine grössere Baumartenvielfalt verlangen.
Zudem führen Stürme, Trockenheit und die Ausbreitung des Borkenkäfers zu grösseren Flächen, die verjüngt werden müssen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Klimaveränderungen rascher ablaufen, als der Wald sich entwickeln und sich den geänderten Bedingungen anpassen kann.
Damit der Wald seine von der Gesellschaft eingeforderten Leistungen weiterhin nachhaltig erbringen kann und die Arbeiten der Forstleute erfolgreich sind, müssen die Verjüngungsprobleme in den nächsten Jahren von allen Akteuren gemeinsam gelöst werden. Dies fordern die Schweizerische Gebirgswaldbaugruppe (GWG), der Schweizerische Forstverein (SFV), der Verband der Berner Waldbesitzer (BWB) und WaldSchweiz in einem 2024 veröffentlichten Positionspapier.