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In der Schweiz wird erneut weniger geholzt

2024 wurde in der Schweiz erneut weniger Holz geschlagen. Während die Segmente Stammholz und Stückholz zur Energiegewinnung rückläufig waren, legten Industrieholz und Hackholz zur Energiegewinnung zu. Die Lage der Forstbetriebe verschlechtert sich.

blu/pd |

Von 2020 bis 2022 sah es für die Holzwirtschaft gut aus: Die Nachfrage nach Holz nahm zu, die Erntemengen stiegen.

Tiefere Preise

Lag die Erntemenge 2020 bei 4,8 Millionen Kubikmetern, stieg sie bis 2022 auf 5,18 Millionen Kubikmeter. Doch dann kam die Trendwende: 2023 ging die Erntemenge auf 4,9 Millionen Kubikmeter zurück.

Gemäss der neuesten Forststatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) sank die Holzernte im vergangenen Jahr erneut, diesmal um 2 Prozent auf 4,8 Millionen Kubikmeter – knapp 100’000 Kubikmeter weniger als 2023. Der Bund führt den Rückgang auf die tendenziell tiefere Nachfrage und entsprechend tiefere Holzpreise zurück. Die Entwicklung unterscheidet sich je nach Segment.

Stammholz verliert weiter an Bedeutung

Beim Stammholz (Sägeholz) fiel der Rückgang mit –2 Prozent auf 2,2 Millionen Kubikmeter moderat aus. Zwar ist es noch das grösste Segment, hat jedoch in den letzten 20 Jahren deutlich an Bedeutung verloren. Während 2003 Stammholz noch fast 70 Prozent des gesamten Erntevolumens ausmachte, sank dieser Anteil seit 2019 unter die 50-Prozent-Grenze. Im Jahr 2024 lag er noch bei knapp 46 Prozent.

Im Gegenzug profitierte das Energieholz: 2024 wurden 2,2 Millionen Kubikmeter geerntet, der Anteil ist auf 44 Prozent gestiegen. In den letzten 20 Jahren hat sich der Anteil an der gesamten Holzernte damit nahezu verdoppelt. Immer wichtiger wird das Hackholz: Mittlerweile deckt es mit einem Volumen von 1,4 Millionen Kubikmetern rund 30 Prozent der Holzernte ab. «Dies spiegelt die Nachfrage der zahlreichen Anlagen wider, vor allem in den Waldgebieten der Alpen (+8 %), des Juras (+5 %) und der Voralpen (+1 %)», schreibt das BFS.

Stückholz stark rückläufig

Deutlich rückläufig ist hingegen das Stückholz mit –11 Prozent. Die starke Abnahme war insbesondere in Privatwäldern zu beobachten. Betroffen waren gemäss BFS alle Forstzonen mit Ausnahme des Jurabogens und der Alpensüdseite.

Auf das Industrieholz entfielen im vergangenen Jahr 500’000 Kubikmeter – vier Prozent mehr als 2023. Der Anteil an der gesamten Holzernte beträgt gut zehn Prozent. Dieses Segment wurde hauptsächlich durch Nadelholz gespeist (63 %).

Nadelholz dominiert

Am meisten genutzt wird in der Schweiz nach wie vor Nadelholz: 2024 wurden gut 3,2 Millionen Kubikmeter Nadelholz und 1,6 Millionen Kubikmeter Laubholz geerntet. Zwei Drittel (67 %) der Ernte entfielen auf Nadelholz. Der Anteil nahm im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent zu. «Während das Volumen an Nadelholz im Vergleich zu 2023 leicht zunahm, verringerte sich das Volumen an Laubholz um 6 %, insbesondere im Jura, im Mittelland und in den Alpen», so das BFS.

Mehr als die Hälfte des Nadelholzes (57 %) wurde im Mittelland (31 %) und in den Voralpen (26 %) geerntet. Drei Viertel des Laubholzes (75 %) wurden für Energiezwecke verwendet. Der Anteil von Laubholz am Energieholz in Form von Hackschnitzeln sank 2024 um 2 Prozent auf 52 Prozent.

Fünf Kantone liefern 51 % der Holzmenge

In zwei der fünf grössten Waldkantone, Bern (–3 %) und Wallis (–7 %), nahm die Erntemenge ab. Im Tessin (+13 %), in der Waadt (+1 %) und in Graubünden (+1 %) gab es hingegen eine Zunahme. Mehr als die Hälfte der Kantone reduzierte ihr Angebot an Stammholz. In Bern (–6 %), Graubünden (–2 %) und Wallis (–24 %) war der Rückgang besonders ausgeprägt.

Die fünf Kantone mit den grössten Holzerntemengen – Bern (0,89 Mio. m³), Waadt (0,44 Mio. m³), Zürich (0,40 Mio. m³), Graubünden (0,37 Mio. m³) und Aargau (0,34 Mio. m³) – lieferten 2024 zusammen 51 Prozent der gesamten Holzernte. Diese fünf Kantone vereinen 48 Prozent der Schweizer Waldfläche.

Forstbetriebe mit höherem Defizit

Weniger positiv zeigt sich die finanzielle Lage der Forstbetriebe. Die 638 Unternehmen erzielten 2024 Einnahmen von 622 Millionen Franken bei Ausgaben von 651 Millionen Franken. Das Defizit belief sich somit auf 29 Millionen Franken – 9 Millionen mehr als im Vorjahr.

Die Forstbetriebe im Mittelland, in den Alpen und auf der Alpensüdseite schrieben weiterhin rote Zahlen. Einzig in den Voralpen wurde ein Gewinn erzielt – rund 2,4 Millionen Franken. Die Betriebe im Jurabogen wiesen eine ausgeglichene Bilanz auf.

Privat- und öffentliche Wälder

Die Waldfläche der Schweiz beträgt 1,28 Millionen Hektaren. 71 Prozent gehören der öffentlichen Hand, 29 Prozent werden von Privaten bewirtschaftet. Dieses Verhältnis ist seit Jahren stabil. Insgesamt gab es 2024 in der Schweiz 245’975 Waldbesitzer, von denen 98,6 Prozent private Eigentümer waren. Sie schlugen 1,6 Millionen Kubikmeter Holz – 120’000 Kubikmeter oder 7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang betraf vor allem Stamm- und Stückholz. Die grössten Veränderungen verzeichneten das Mittelland (–94’000 m³) und die Voralpen (–42’300 m³).

Der Holzeinschlag in öffentlichen Wäldern stieg 2024 um 1 Prozent auf 3,2 Millionen Kubikmeter. Hier nahmen insbesondere die Sortimente Hackholz und Industrieholz gegenüber 2023 zu.

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