Besonders bedenklich ist, dass diese Wurzelkrankheit zusammen mit dem sogenannten akuten Eichensterben vorkommt, wie Waldschutz Schweiz, die Fachstelle für Waldschutzfragen an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, am Dienstag mitteilte.
Zukunftsbaumart
Besonders problematisch: Eichen gelten gemäss WSL als Zukunftsbaumarten, weil sie im Vergleich zu anderen häufigen Laubbaumarten wenig unter den Folgen des Klimawandels wie Hitze oder Trockenheit leiden. Seit einigen Jahren ist die Eiche von einer Krankheit namens akutes Eichensterben betroffen, die durch verschiedene Bakterienarten ausgelöst wird.
«Möglicherweise begünstigen Extremereignissen wie lange Trockenheitsperioden die Krankheit. Die beteiligten Bakterienarten sind einheimisch», schreiben die Forschenden. Hierzulande wurde die Krankheit erstmals 2017 nachgewiesen. Seither hat die WSL zahlreiche Meldungen aus allen Landesteilen zu dieser Krankheit erhalten. Es ist aktuell der Hauptgrund für Meldungen von Eichen mit Schleimfluss am Stamm und lichte Kronen.
Freigelegte Schädigung an einer ungarischen Eiche (Quercus frainetto), die sowohl von Phytophthora cinnamomi als auch vom akuten Eichensterben befallen ist.
Ludwig Beenken, WSL
Auf der Alpennordseite
Forschende von Waldschutz Schweiz untersuchten seither alle gemeldeten Eichen mit Symptomes des akuten Eichensterbens auch auf die Wurzel- und Stammkrankheiten der Gattung Phytophthora. Denn die Symptome dieser Krankheiten seien ähnlich, hiess es von der WSL. 2023 waren zwei Tests auf die Wurzelkrankheit positiv. Beide Fälle stammten aus dem urbanen Raum und in beiden Fällen war die Art Phytophthora cinnamomi vorhanden, die bisher nur als Erreger der Tintenkrankheit an Edelkastanie im Tessin vorkam.
Besorgniserregend ist laut den Fachleuten, dass einer der beiden Fälle von der Alpennordseite stammt. Bisher nahm man an, dass sich dieses Pathogen auf der Alpennordseite nicht etablieren kann, da dafür die Temperaturen im Winter in der Regel zu tief sind.
Doppelter Befall
Die betroffenen Eichen waren ausserdem gleichzeitig auch vom akuten Eichensterben betroffen. Dies sei neu, hiess es von der WSL. Weltweit habe es bislang noch keine Meldungen gegeben, dass die beiden Krankheiten zusammen am gleichen Baum festgestellt wurden.
Deshalb seien noch viele Fragen offen. Etwa, ob Eichen durch einen doppelten Befall schneller absterben. Dazu startet die WSL Anfang 2024 ein neues Forschungsprojekt, wie die Forschungsanstalt in der Mitteilung schrieb.
Bäume melden
Phytophthora cinnamomi stammt ursprünglich aus Süd- bis Ostasien und wird vor allem durch den Pflanzenhandel verbreitet. «Der Klimawandel, insbesondere milde Winter, könnte dazu führen, dass das Pathogen in Zukunft auch auf der Alpennordseite häufiger vorkommt», schreibt WSL.
Da hier bisher nur einzelne erkrankte Bäume gefunden wurden, empfiehlt Waldschutz Schweiz, Eichen mit Schleimfluss und anderen Symptomen immer zu melden. «Beide Krankheiten, Phytophthora cinnamomi und das akute Eichensterben, können nur mit einer Laboranalyse sicher bestimmt werden», so die Forschenden.
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch auf unserem Grundstück steht eine ziemlich alte Eiche. Die Blätter des Baumes sind teilweise völlig vertrocknet und teilweise grün. Ich vermute das es sich um diese eine neue Krankheit der Eichen handelt die man 2017 festgestellt hat. Kann man diesen schönen alten Baum retten und was muss man tun!
Sehr dankbar wäre ich für ein Info.
Viele Grüße
Susanne Bujack