Netto-null CO2-Emissionen bis 2040 – das sei das Klimaziel der Schweizerischen Post, erinnerte diese am Montag in einer Mitteilung. Bis 2040 will die Post demnach rund 90 Prozent ihrer CO2-Emissionen reduzieren. Die restlichen rund 10 Prozent, die bis dahin technologisch nicht vermieden werden könnten, so die Post, will sie aktiv der Atmosphäre entziehen und langfristig binden.
Reduzierung und Erneuerbare
Das Klima- und Energieziel der Post stehe im Einklang mit den strategischen Zielen des Bundesrates und der Energiestrategie 2050 des Bundes, betonte das Unternehmen.
Erste Priorität hat für die Post die rasche Reduzierung der eigenen CO2-Emissionen. Der grösste Hebel sieht sie in der Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte. «Bereits heute sind rund 50 Prozent aller Fahrzeuge der Post emissionsfrei unterwegs», schreibt das Unternehmen. In zweiter Priorität investiert die Post in erneuerbare Energien wie Solaranlagen, fossile Energieträger will sie ersetzen. Bis 2040 kann die Post mit diesen Massnahmen rund 90 Prozent ihrer Emissionen reduzieren.
In Holz binden
«CO2, das wir nicht selbst reduzieren können, darf nicht in der Atmosphäre bleiben. Wir wollen es mit verschiedenen Massnahmen aktiv der Atmosphäre entziehen und langfristig binden», sagt Konzernleiter Roberto Cirillo. Eine davon ist gemäss Post die nachhaltige Waldwirtschaft. «Wenn Bäume wachsen, entziehen sie der Atmosphäre CO2 und binden es im Holz», heisst es in der Mitteilung. «Im Zentrum steht für uns das CO2-Speicher-Potenzial durch den Zuwachs im Wald und eine nachhaltige Holznutzung», sagt Cirillo.
Die Waldflächen müssen in der Schweiz oder in europäischen Ländern mit vergleichbarer politischer und rechtlicher Stabilität verfügbar sein. Die Post hat eine Waldfläche von rund 2400 Hektaren im Bundesland Thüringen erworben. Gemäss ersten Post-Berechnungen sollen mit der Waldfläche in Thüringen «grobgeschätzt» 9000 Tonnen CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre gezogen und langfristig gebunden werden. Über den Kaufpreis und die Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.
Das waldreiche mitteldeutsche Bundesland macht mit seinen gut 16’000 Quadratkilometern rund 40 Prozent der Fläche der Schweiz aus, hat aber nur gut zwei Millionen Einwohner, weniger als ein Viertel derjenigen in der Schweiz.
Auch Pflanzenkohle soll der Post helfen, ihr Ziel zu erreichen.
Olivier Ruprecht
Pflanzenkohle im Graubünden
Nebst dem Kauf des Waldareals prüft die Post weitere Methoden. «Die Investitionen prüft sie dabei jeweils sorgfältig, auch unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte», heisst es in der Mitteilung. Eine weitere Methode, um CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen, realisiert die Post im Inland. Das Unternehmen hat dazu mit der First Climate (Switzerland) AG ein Vereinbarung getroffen.
Über die First Climate wird die Inkoh AG in Maienfeld im Kanton Graubünden unterstützt. Das Unternehmen produziert Pflanzenkohle. Diese speichere den Kohlenstoff auf lange Zeit. «Pflanzenkohle kann in der Landwirtschaft oder zur Bindung von CO2 in langlebigen Baumaterialien wie zum Beispiel Beton oder Asphalt eingesetzt werden», hält die Post fest.
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