Die kleine Kammer fällte ihren Entscheid mit 31 zu 4 Stimmen bei drei Enthaltungen. Der Vorstoss geht an den Nationalrat.
Wald geht es schlecht
Daniel Fässler mahnt in seiner Motion «Wald. Rasche Anpassung an den Klimawandel ist dringend» die düsteren Prognosen für die Zukunft des Waldes an. Besonders um die Hauptbaumarten Fichte, Buche und Tanne stehe es schlecht. «Bund und Kantone werden daher in den nächsten Jahren noch stärker gefordert sein, den Wald zusammen mit den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern an die erhöhten Anforderungen anzupassen», schreibt Fässler. Der Umfang der umzusetzenden Massnahmen und der Mittelbedarf würden sich mit den immer grösseren Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald kontinuierlich erhöhen.
«In vielen Fällen ist die Waldpflege und die Waldnutzung ein Defizitgeschäft. Es überrascht daher nicht, dass vor allem in topografisch schwierigeren Gebieten viele Wälder überhaupt nicht mehr gepflegt werden. Eine Folge davon ist, dass nur rund die Hälfte des nachwachsenden Rohstoffes Holz genutzt und stattdessen Holz aus dem Ausland importiert wird», sagte Fässler am Dienstag im Ständerat.
Er verlangt namentlich, die Bundesbeiträge in den Jahren 2025 bis 2028 für die Teilprogramme «Schutzwald», «Waldbiodiversität» und «Waldbewirtschaftung» um insgesamt 25 Millionen Franken im Jahr zu zu erhöhen. Anschliessend soll die Landesregierung eine definitive Lösung vorlegen. «Es geht nicht nur um Bundesbeiträge, sondern die Kantone sind ihrerseits bereit, ihre entsprechenden Äquivalenzbeiträge dauerhaft zu erhöhen», führte Fässler aus. Er ist Präsident von Waldschweiz, dem nationalen Dachverband, der die Interessen von rund 250 000 Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern vertritt.
Bundesrat: Bund muss sparen
Der Bundesrat stellte sich gegen die Motion. Zwar müsse die Anpassung des Waldes an den Klimawandel rasch vorangetrieben werden. Dem Bund fehle jedoch der finanzielle Spielraum. «Es ist natürlich im Moment so, dass der Bundesrat zu praktisch allen zusätzlichen Finanzaufstockungen Nein sagt, weil wir einfach nach wie vor ein riesiges Defizit decken müssen. Sie haben vor meiner Anwesenheit die Finanzvorsteherin gehört: Nächstes Jahr ist es ein über 2 Milliarden Franken grosses Loch», sagte Bundesrat Albert Rösti.
Es sei nicht so, dass der Bund nichts tue. «Die 112 Millionen Franken zur Verjüngung bleiben, davon sind rund 71 Millionen Franken im Bereich Schutzwald, 20 Millionen Franken im Bereich Waldbiodiversität und 21 Millionen Franken im Bereich Waldbewirtschaftung», führte Rösti aus.