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Warum Waldränder wichtiger werden

Waldränder gewinnen für den Umweltschutz an Bedeutung. Laut einer Studie mit Schweizer Beteiligung unterscheiden sich diese ökologisch gesehen deutlich vom Waldinnern. Eine optimale Waldbewirtschaftung muss laut den Forschenden Unterschiede berücksichtigen.

Dies insbesondere, weil Waldränder durch die Fragmentation der Wälder einen immer grösseren Flächenanteil einnehmen, schrieb die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung vom Montag.

WSL-Forschende waren an der internationalen Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature Ecology and Evolution» veröffentlicht wurde, beteiligt. Europäische Wälder sind stark fragmentiert. Bis zu 70 % der europäischen Waldfläche befindet sich weniger als 1 km von einem Waldrand entfernt, 20 % sogar weniger als 100 m. 

Bisher Waldinneres im Zentrum

Bis vor kurzem wurden laut der WSL sogenannte Ökosystemleistungen hauptsächlich im Waldesinnern gemessen. Das sind Funktionen, die Wälder erfüllen, wie etwa der Schutz vor Hitzewellen, die Holzproduktion oder das Einlagern von Kohlenstoff.

«Da die Fragmentierung weltweit anhält, werden Waldränder eine immer wichtigere Rolle für die künftige Funktionsweise der Wälder und die Erbringung von Ökosystemleistungen spielen und können bei der Entscheidungsfindung im Bereich des Naturschutzes, der Forstpolitik und der Bewirtschaftungsplanung nicht länger ignoriert werden», hielten die Forscherinnen und Forscher in der Studie unter Leitung von Pieter De Frenne der Universität Gent in Belgien fest.

Mehr Pflanzen an Waldrändern

In ihrer Studie untersuchten sie deshalb die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen von Rändern und Innenräumen 45 verschiedener Wälder in Europa. Das Resultat: An Waldrändern wachsen mehr unterschiedliche Pflanzenarten und die Holzproduktion ist höher. Zudem bieten Waldränder den bestäubenden Insekten mehr Nektar und schneiden in Bezug auf die Waldverjüngung besser ab.

Dafür wachsen im Waldinnern mehr waldtypische Pflanzen wie die vierblättrige Einbeere oder die Waldhirse. Ausserdem bietet das Innere des Waldes mehr Abkühlung. «Dies sollte bei der Ausarbeitung von politischen Instrumenten und Bewirtschaftungsstrategien, die ihre künftige Erhaltung gewährleisten, berücksichtigt werden», schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie.

Die Ergebnisse zeigten, dass für die Strategien zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen eine integrative Waldbewirtschaftung wichtig ist, die sowohl die Waldränder als auch die Waldinnenräume berücksichtigt. «Die Studie zeigt weiter, dass es nicht die eine optimale Art der Waldbewirtschaftung gibt. Wenn wir eine breite Palette von Biodiversität und Ökosystemleistungen erhalten wollen, dann ist Vielfalt in der Waldbewirtschaftung unerlässlich»,  sagt Kurt Bollmann, Mitautor der Studie und Forscher an der WSL.

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