China strebt grössere Getreideerntemengen an. Dazu wurde auf der Exekutivsitzung des Staatsrats der Volksrepublik ein neuer «Aktionsplan zur Steigerung der Getreideproduktionskapazität» beschlossen. Dieser hat laut Medienberichten konkret zum Ziel, Chinas Getreideerzeugung im Zeitraum von 2024 bis 2030 um 50 Mio. Tonnen zu erhöhen.
«Zunahme unabdingbar»
Im vergangenen Jahr war die Rekordmenge von 695 Mio. Tonnen eingefahren worden, wobei allerdings auch Kartoffeln und Eiweisspflanzen wie Sojabohnen mitgezählt werden. Ohne diese Produkte lag das Getreideaufkommen einschliesslich Mais und Reis bei 641 Mio. Tonnen.
Sieben Jahre in Folge ist die Erntemenge den amtlichen Schätzungen zufolge zuletzt gestiegen. Eine weiter zunehmende Produktion sei aus Gründen der nationalen Ernährungssicherheit und für eine hochwertige landwirtschaftliche Entwicklung jedoch unabdingbar, betont der Staatsrat.
Erster Plan erfolgreich
Bereits im Jahr 2009 hatte es einen ersten Aktionsplan zur Förderung der Getreideproduktion in China mit dem Ziel gegeben, die Produktion um 50 Mio. Tonnen zu erhöhen. Dieses wurde durch verschiedene Massnahmen wie ertragsstärkere Sorten, Bodenverbesserungen und mehr Anbauflächen übertroffen.
Dazu trug laut dem Vizepräsidenten der Chinesischen Landwirtschaftsgesellschaft, Wan Jianmin, auch bei, dass durch die Klimaerwärmung mehr Flächen im Norden des Landes mit Getreide bestellt werden konnten. Nun müssten aber weitere Faktoren optimiert werden.
Flächenertrag soll steigen
Der aktuelle Plan sieht als wichtigste Massnahmen vor, die Saatgutindustrie zu stärken, weitere hochwertige Flächen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, die Lagerung von Getreide auf dem Land zu fördern sowie neue Technologien bei der Mechanisierung und Entwicklung ertragsstarker Sorten einzusetzen. Chinas Landwirtschaftsminister Tang Renjian erklärte kürzlich, dass der Schwerpunkt der Steigerung der Getreideproduktion auf höheren Erträgen je Flächeneinheit im grossen Massstab liege.
Möglich sei dies durch eine dichtere Bepflanzung sowie eine integrierte Wasser- und Düngemittelversorgung. «Der ländliche Raum sieht heute bereits ganz anders aus als früher», betonte der Minister. So habe die Produktion der drei wichtigsten Grundnahrungsmittel - Reis, Mais und Weizen - eine grundlegende Mechanisierung erfahren.
Hinzu kämen Bewässerungsanlagen und anderer technischer Fortschritt sowie geringere Ernteverluste. Dies hat laut Wan den Arbeitsaufwand erheblich verringert und die Widerstandsfähigkeit gegen widrige Witterungsbedingungen erhöht.