Unter den Wirkstoffen ist Asulam, das entscheidend für die Unkrautbekämpfung auf Wiesen und Weiden und im Obstbau ist. Drei Fungizide fallen ebenfalls heraus. In der Schädlingsbekämpfung wird die Verwendung von Spinetoram und Spirotetramat ab Juli 2026 verboten.
Mit diesen neuen Verboten – die in erster Linie aus der EU-Verordnung hervorgehen – entstehen viele neue Lücken im Pflanzenschutz, wie der Schweizer Bauernverband schreibt. Allein durch den Wegfall von Spirotetramat komme es zu rund 20 neuen Lücken beim Schutz von Beeren, Zuckerrüben, Gemüse, Obst und Reben.
Katastrophale Auswirkungen
Der SBV und die Produzentenorganisationen intervenierten und wiesen nach Angaben des SBVs auf die katastrophalen Auswirkungen dieser Rückzüge auf den Schutz der Kulturen hin, da es keine Alternativen gibt. Das Verschwinden von Wirkstoffen fördere zudem die Resistenzbildung, so der Verband in seiner Mittelung und er schreibt weiter: «Wenn die Schweiz der EU beim Rückzug von Wirkstoffen folgt, sollte der Automatismus bei Neuzulassungen auch in die andere Richtung funktionieren.»



Es wird langsam schwierig . Leider wird die Öffentlichkeit zuweing über die Zusammenhänge informiert . Heuer werden z.B. viele Biokartoffeln importiert werden müssen.
Ich habe lange überlegt, ob ich hier etwas dazu schreiben soll, aber dieses Thema reiht sich erneut in die Diskussion um die AP2030+, Vision 2050 und die gewonnenen Abstimmungen zu Biodiversität, Pestiziden und Trinkwasserinitiativen ein. Diese politischen Entscheidungen und Verbote wie der Rückzug von sechs Wirkstoffen scheinen immer wieder den Umweltschutz zu forcieren, obwohl die Bevölkerung klar signalisiert hat, dass sie keinen zusätzlichen Umweltschutz wünscht, sondern eine produktive, regionale Landwirtschaft.
Die Initiativen für mehr Biodiversität und strengere Umweltauflagen wurden in den Volksabstimmungen abgelehnt. Die Menschen wollen eine Landwirtschaft, die sichere Produkte liefert und nicht immer weiter durch übertriebene Regulierungen eingeschränkt wird. Das Wegfallen von wichtigen Pflanzenschutzmitteln, wie es jetzt angekündigt wurde, führt zu massiven Lücken im Schutz von Kulturen und stellt die Landwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Der Schweizer Bauernverband warnt zu Recht vor den katastrophalen Auswirkungen und dem Risiko der Resistenzbildung, wenn keine Alternativen vorhanden sind.
Durch die immer weniger zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmassnahmen wird das Wettrennen nach mehr Flächen weiter angetrieben. Wenn Landwirte auf der gleichen Fläche durch den Wegfall wichtiger Wirkstoffe weniger produzieren können, steigt der Druck, grössere Flächen zu bewirtschaften, um die gleichen Erträge zu erzielen. Das bedeutet, dass Betriebe gezwungen sind, immer mehr Land zu kaufen oder zu pachten, um ihre Produktion aufrechtzuerhalten. Kleinere Betriebe können in diesem Wettlauf kaum mithalten und geraten zunehmend ins Hintertreffen.
Was wir jetzt dringend brauchen, ist eine Umgestaltung des Direktzahlungssystems, um den ständigen Wettlauf nach möglichst viel Fläche zu bremsen. Derzeit profitieren vor allem Betriebe, die grosse Flächen bewirtschaften, unabhängig davon, wie produktiv sie tatsächlich arbeiten. Das derzeitige System belohnt in erster Linie die Menge an Land/Tiere, die ein Betrieb besitzt oder bewirtschaftet, ohne dass Effizienz oder wirtschaftliche Leistung ausreichend berücksichtigt werden. Dies führt dazu, dass Betriebe verstärkt versuchen, Land zu kaufen oder zu pachten.
Dieser Wettlauf um Flächen führt zu einer zunehmenden Konkurenz um Landwirtscahftliche Flächen für die Betriebe, was kleinere Betriebe unter Druck setzt und in ihrer Existenz bedroht. Dabei hätten grössere Betriebe oft bereits Vorteile durch moderne Strukturen und effizientere Produktionsweisen. Sie benötigen keine zusätzliche Flächenprämie, die sie weiter bevorzugt.
Um diesen Trend zu bremsen, muss das Direktzahlungssystem dringend reformiert werden. Es sollte nicht mehr ausschliesslich auf der bewirtschafteten Fläche basieren. Ein Modell mit degressiven Zahlungen könnte hier eine Lösung bieten: Die ersten 15 Hektar eines Betriebs erhalten die höchste Prämie, während grössere Flächen nur noch gestaffelt geringere oder keine Zahlungen bekommen. Dadurch sinkt der Anreiz, immer mehr Land zu erwerben, und der Wettbewerb um Flächen wird entschärft.
Das Ziel sollte sein, dass ein Betrieb mit 10 Hektar am Ende genauso viele Direktzahlungen erhält wie ein Betrieb mit 80 Hektar. So wird verhindert, dass grössere Betriebe allein durch ihre Flächen stärker von den Zahlungen profitieren, während kleinere Betriebe besser unterstützt werden. Dasselbe Prinzip könnte auch auf die Tierhaltung und Spezialkulturen angewendet werden. Die eigentlichen wirtschaftlichen, unternehmerischen Gewinne sollten dann über die produzierte Menge der Lebensmittel erwirtschaftet werden, nicht allein durch die Grösse der bewirtschafteten Fläche/Tiere.
Eine solche Anpassung des Systems würde dazu führen, dass kleine und mittlere Betriebe nicht weiter verdrängt werden und die Flächenverteilung gerechter wird. Es würde auch den Fokus weg von der reinen Flächenausdehnung hin zu einer effizienteren und produktiveren Bewirtschaftung lenken, bei der Grösse allein nicht der entscheidende Vorteil ist. Ein solcher Schritt ist notwendig, um den derzeitigen Flächenwettlauf zu bremsen und die Landwirtschaft auf eine zukunftsfähigere Basis zu stellen.
Sehr gut geschrieben.
Diese Gedankengänge sind absolut richtig.
Wie du das geld auch verteilst, es ist immer ungerecht verteilt.
Du schreibst, auch die grossen müssen mehr produzieren zum gleich viel verdienen
..
Aber du willst nicht dass sie grösser werden, und DZ willst auch noch nehmen?
Es wird nie aufgehen, egal was du machst.
Du musst für dich und deinen betrieb einen weg finden der zu dir passt, und nicht auf andere schauen...
Houly mouly🤠
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns in der Landwirtschaft in einer stark geschützten Branche befinden, dank Direktzahlungen und Grenzzöllen. Diese Schutzmassnahmen sind notwendig, um unsere Betriebe in der Schweiz zu stützen, aber sie machen uns auch abhängig von der Politik. Wettbewerbsfähig mit dem Ausland werden wir nie sein – das müssen wir klar verstehen und akzeptieren. Die internationale Konkurrenz operiert oft mit völlig anderen Rahmenbedingungen und Kostenvorteilen. Wenn wir uns wirklich global behaupten wollten, müssten wir radikal andere Wege einschlagen, die jedoch unsere aktuellen Strukturen über den Haufen werfen würden.
Deshalb schlage ich vor, dass wir uns auf ein Modell konzentrieren, das einen sehr hohen Grundbeitrag pro Betrieb vorsieht, unabhängig von der Betriebsgrösse. Flächenzahlungen sollten ab einer Betriebsgrösse von 10 bis 12 Hektar und/oder 20–25 Grossvieheinheiten stoppen. Ab diesem Punkt muss das Effizienzsystem greifen: Wer mehr Fläche oder Tiere bewirtschaftet, sollte seine Gewinne durch Produktivität und Effizienzsteigerungen erwirtschaften, nicht durch immer grössere Subventionen. Hier muss die unternehmerische Leistung im Vordergrund stehen, die von vielen Akteuren auch gefordert wird.
Wir haben es in der Hand, die Landwirtschaft mitzugestalten, die wir in der Schweiz wollen. Dank der politischen Rahmenbedingungen können wir eine Landwirtschaft formen, die zur Schweiz passt. Dabei müssen wir keine besonders ökologische Landwirtschaft verfolgen – die Abstimmungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass dies nicht der ausdrückliche Wille der Bevölkerung ist. Stattdessen geht es darum, eine Landwirtschaft zu schaffen, die den Bedürfnissen der Schweiz gerecht wird. Wenn wir unsere Landwirtschaft langfristig gestalten, muss sie zur Schweizer Kultur und den natürlichen Gegebenheiten passen, nicht zu einem internationalen Modell, das anderswo vielleicht funktioniert, aber nicht hier.
Wir haben keine weiten, flachen Ackerflächen wie in Osteuropa, kein Klima wie in Spanien, und wir sind auch keine industrielle Agrarmacht wie die USA. Es geht darum, die Stärken unserer Regionen zu nutzen und ein System zu entwickeln, das für die Schweiz funktioniert.
Unsere Industrie ist ebenfalls stark auf die Eigenheiten der Schweiz angepasst. Ein gutes Beispiel ist die Uhrenindustrie, die auf Präzision und Qualität setzt. Ebenso zeichnet sich unser Finanzsektor durch Stabilität und strikte Regulierung aus, was ihm eine besondere Position im internationalen Vergleich verleiht. Auch in Bereichen wie Gesundheitswesen und Bildungssystem verfolgen wir unsere eigenen, auf die Bedürfnisse der Schweiz zugeschnittenen Ansätze. Diese Eigenständigkeit prägt viele Sektoren unserer Wirtschaft, und genau diesen Weg sollten wir auch in der Landwirtschaft weiterverfolgen, um langfristig erfolgreich zu bleiben.
Daher fordere ich die Politik auf, endlich zu verstehen, dass wir Direktzahlungen brauchen, die nicht auf ständiges Wachstum ausgerichtet sind. Es geht darum, eine Landwirtschaft zu unterstützen, die den schweizerischen Bedingungen gerecht wird, ohne Betriebe dazu zu drängen, immer grösser zu werden. Die Politik muss ein System schaffen, das wirtschaftlich tragfähig ist und gleichzeitig den einzigartigen Charakter unserer Landwirtschaft bewahrt – ohne den ständigen Anreiz zur Flächenexpansion und zur Maximierung der Tierzahlen.
Der Eigenversorgungsgrad von CH Nahrungsmittel aus dem Ackerbau, Gemüsebau, Obstbau beträgt noch armselige 32%.
Durch den Rückzug von immer mehr Wirkstoffen steigt der Druck auf die verbleibenden an, was zu immer mehr Resistenzen führt. Im Gegensatz dazu wird das extrem persistente Kupfer immer mehr eingesetzt. Wir betreiben mit dieser Politik, aktive Ressourcen Verschwendung.