Aus Jestetten (D) wurde ein erster Krautfäulebefall gemeldet. Kontrollen sind wichtig, speziell bei abgedeckten Kartoffeln. Der Weizen schiebt das Fahnenblatt. Es muss vor Mehltau und Septoria geschützt werden.
Allgemein: In Rüben, Mais und Sonnenblumen sind viele Schnecken unterwegs. Die kalten Temperaturen bremsen das Wachstum der Kulturen. Die Pflanzen sind dieses Jahr besonders gefährdet. Wo der Regen die Schneckenköder ausgewaschen hat, müssen neue Köderstellen angelegt und bei Schneckenbefall Körner gestreut werden. In den Rüben können die Schnecken bis zum 6-Blatt-Stadium Schaden anrichten. Sonnenblumen und spät gesäte Rüben müssen vor Schnaken geschützt werden.
Rüben: Die Fachstelle für Zuckerrübenbau rät davon ab, noch Rüben zu säen. Bodenherbizide, der feuchte Boden und ein tiefer pH-Wert des Bodens (unter 6,8) führen teils zu massivem Wurzelbrand. Wurzelbrand kann nicht bekämpft, aber mit einer angepassten Herbizidstrategie vermindert werden.
Weizen: Trotz der kühlen Witterung nimmt der Befall mit Mehltau zu. Auch Septoria tritt vermehrt auf den viertobersten und vereinzelt auf den drittobersten Blättern auf. Der Weizen ist im Stadium 37 bis 39, die Fahnenblattspitze oder das ganze Fahnenblatt sind sichtbar. Im Rheintal sind frühe Saaten im Stadium 45 (Ährenschwellen). Das Fahnenblatt muss vor Pilzbefall geschützt werden. Bei Mehltau liegt die Bekämpfungsschwelle bei 25 bis 50 Prozent der drei obersten voll entwickelten Blättern mit Befall. Septoria wird bekämpfungswürdig, sobald 20 Prozent der viertobersten Blätter befallen sind. Wählen Sie ein Mittel mit guter Septoria-Wirkung, der Pilz hat eine lange Inkubationszeit. Ab DC 39 sollte ein Fungizid eingesetzt werden, das auch die Resistenzgruppe 7 beinhaltet. Im Weizen sieht man Eier und einzelne Larven der Getreidehähnchen. Die tiefen Temperaturen lassen hoffen, dass die Schädlinge dieses Jahr nur wenig Schaden anrichten können. Wo 1 Larve oder 1 Ei pro Halm gezählt wird, können Häutungshemmer ohne Sonderbewilligung eingesetzt werden. Sie wirken allerdings nur bei Larven, die kleiner sind als 3mm.
Gerste: Nur in spät gesäten Beständen ist die Ähre noch nicht vollständig sichtbar. Bis zum Stadium 51 können noch Fungizide eingesetzt werden.
Kartoffeln: Aus Jestetten (D) knapp hinter der Schweizer Grenze zu Neuhausen SH ist die erste Krautfäule-Befallsmeldung der Saison eingegangen. Der Primärherd liegt in einem Feld der Sorte Annabelle. Das Infektionsrisiko bleibt witterungsbedingt günstig für den Krautfäuleerreger. Im Umkreis von 20km um den Befall ist sobald als möglich eine Behandlung mit einem teilsystemischen Fungizid durchzuführen. In der ganzen Schweiz müssen die Kartoffeln kontrolliert werden, speziell abgedeckte Folienkartoffeln. Melden Sie Krautfäuleinfektionen unbedingt bei der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle oder bei Phytopre, Tel. 044 377 72 39.