In der Gerste ist der Krankheitsdruck eher tief. Kontrollen sind jetzt dennoch nötig. Auch der Raps muss überwacht werden.
Zuckerrüben: Noch sind nicht alle Rüben im Boden. Gesamtschweizerisch wurden schätzungsweise 60 bis 70 Prozent aller Parzellen gesät. Nach den Niederschlägen vom letzten Wochenende sind die Böden durchnässt. Sie werden bis zum nächsten angekündigten Regen nicht überall so weit abtrocknen, dass eine Bearbeitung möglich ist. Keinesfalls darf man die Rüben in zu nasse Felder «murksen». Dies würde den Ertrag bedeutend stärker schmälern, als es eine späte Saat tut. Noch bis am 10. Mai können Rüben gesät werden. Alternativen wie Mais sollte man erst danach ins Auge fassen.
Winterweizen: Der Weizen befindet sich meist im Stadium 30 bis 31 (Beginn Schossen), frühe Bestände erreichen bald DC 32 (2. Halmknoten fühlbar). In getreidebetonten Fruchtfolgen lassen sich vereinzelt die Symptome von Fusskrankheiten wie Schwarzbeinigkeit und Halmbruch beobachten. Fusskrankheiten können nur durch indirekte Massnahmen wie mit einer angepassten Fruchtfolge vermieden oder mit bewilligten Fungiziden im Stadium 31bis 32 bekämpft werden. Vereinzelt sind auf den untersten Blättern Septoria-Blattflecken sichtbar. Für eine Behandlung ist es noch zu früh. Auch die Getreidehähnchen, die schon vielerorts fliegen, sind noch nicht beachtenswert.
Wintergerste: Bei der Gerste ist der erste oder der zweite Halmknoten nun fühlbar (Stadium (31 bis 32). Frühe Bestände sind schon weiter entwickelt. Der Befall mit Rhynchosporium und Netzflecken ist lokal unterschiedlich stark ausgeprägt. Generell ist der Kranheitsdruck eher tief. Mehltau wurde bislang hauptsächlich im Rheintal in dichten Beständen gesichtet. Zum Zeitpunkt der Halmverkürzung ist der Befall mit Pilzkrankheiten (Spitz- und Netzflecken, Mehltau) zu überprüfen. Bei einem Befall über der Bekämpfungsschwelle kann ein Fungizid zugemischt werden. Bei leichtem Befall kann darauf verzichtet werden, da bei Gerste sehr bald die Fungizidbehandlung im Fahnenblattstadium folgen wird. Die Bekämpfungsschwelle beträgt beim Mehltau 25 bis 50 Prozent Blätter mit Befall, bei den Netzflecken 15 bis 25 Prozent. Rhynchosporiumbefall ist bei den Kontrollen zum Netzfleckenbefall dazuzuzählen.
Raps: Letzte Woche wurden in vielen Rapsbeständen Glanzkäferbehandlungen durchgeführt. Auch in behandelten Parzellen findet man aber noch ein bis zwei Käfer pro Pflanze. Dazu kommt, dass auch diese Woche vermutlich noch Käfer einfliegen. Wo die Schadschwelle von fünf Glanzkäfern pro Pflanze ab Stadium 57 (Blütenknospen der Seitentriebe sichtbar) überschritten wird, ist eine weitere Behandlung angezeigt. Glanzkäferkontrollen sind nötig, bis 10 Prozent der Pflanzen erste Blüten geöffnet haben (Stadium 61). In Raps mit bereits geöffneten Blüten sollte man zum Schutz der Bienen nur noch Neonicotinoide spritzen. Gazelle ist bis Stadium 59 zugelassen, Biscaya oder Alanto bis Stadium 61.