Die feuchte Witterung begünstigt Schnecken, aber auch Pilzkrankheiten wie Septoria auf Weizen und Blattflecken auf Gerste.
Zuckerrüben: Das feuchte Wetter gefällt den Schnecken. Sie treten dieses Jahr in vielen Parzellen massenweise auf. Zur Ermittlung des Befallsdruckes können Sie Köderstellen einrichten, indem Sie an mehreren Stellen einige Schneckenkörner streuen und diese mit einem Jutesack oder einem Brett abdecken. Finden sich darunter am folgenden Morgen Schnecken oder Schleimspuren, müssen Schneckenkörner gestreut werden. Sind die Böden sehr nass, kann man das auch mit dem Vierradtöff oder zu Fuss tun. Erdschnaken treten insbesondere dort gehäuft auf, wo Rüben auf Wiesen oder Zwischenfutter folgen. In solchen Parzellen sind Kontrollen nötig.
Winterweizen: Der Weizen befindet sich meist im 1-Knoten-Stadium (DC 31). Auf den untersten Blättern sind Septoria-Blattflecken (hellbraune Flecken mit schwarzen Punkten) sichtbar. Der Pilz Septoria tritici hat eine relativ lange Inkubationszeit. Bei einer Temperatur von 20 bis 24°C kommen die ersten Symptome erst 15 bis 21 Tage nach der Infektion zum Vorschein. Da feuchte Bedingungen die Pilzentwicklung fördern, könnte der Befall in den nächsten Wochen stark zunehmen. Kontrollen bleiben in dieser Zeit wichtig, damit man die entscheidende Behandlung im Fahnenblattstadium nicht verpasst.
Aktuell bietet sich eine Bekämpfung bei überschrittener Schadschwelle insbesondere an, wenn eine Halmverkürzung mit Moddus geplant ist. In diesem Fall sollte man ein Mittel mit guter Septoriawirkung beimischen. Bis Ende Schossen ist das viertoberste Blatt entscheidend für die Ermittlung der Bekämpfungsschwelle. Sie ist erreicht, wenn 20 Prozent dieser Blätter Befall aufweisen. In vielen Beständen sind die Frasstellen der Getreidehähnchen sichtbar. In frühen Lagen haben die Schädlinge mit der Eiablage begonnen. An eine Behandlung ist jedoch erst im Fahnenblattstadium zu denken.
Wintergerste: Die Gerste ist im Stadium DC 31 bis 37, das heisst, in frühen Beständen ist schon die Fahnenblattspitze sichtbar. Blattflecken (Rhynchosporium und Netzflecken) nehmen tendenziell eher zu, wenn auch der Befallsdruck tief ist. Auch hier ist wichtig, dass die Bestände weiter beobachtet werden, damit man das Fahnenblatt bei Bedarf schützen kann.
Raps: Glanzkäferkontrollen sind nötig, bis 10 Prozent der Pflanzen erste Blüten geöffnet haben. Gazelle ist bis Stadium 59 zugelassen, Biscaya oder Alanto bis Stadium 61.
Eiweisserbsen: Spät gesäte Sommererbsen laufen erst auf, früh gesäte haben drei Blattetagen. Im Stadium mit zwei Blattetagen ist eine Kontrolle bezüglich Blattrandkäfer angezeigt. Die Schadschwelle ist überschritten, wenn durchschnittlich 5 bis 10 Frassstellen pro Blättchen vorhanden sind. Für eine Behandlung in Eiweisserbsen ist eine Sonderbewilligung nötig. Konservenerbsen zählen zum Gemüse und können ohne Bewilligung behandelt werden.