Es ist schon fast Sommer. Im Feld müssen Prioritäten gesetzt werden: Schnecken- und Schnaken in auflaufenden Rüben, in weit entwickelter Geste Pilzkrankheiten und im Raps die Glanzkäfer überwachen.
Zuckerrüben: Die letzten Rüben sind noch nicht im Boden, die ersten bereits aufgelaufen. Gekeimte Rüben sind ein gefundenes Fressen für Schnecken. Diese profitieren davon, dass der Boden im Untergrund noch nass ist und sich an der Oberfläche eine Kruste gebildet hat, unter welcher sie ideale Lebensbedingungen vorfinden. Köderstellen (an mehreren Orten ausgelegte Schneckenkörner, allenfalls zugedeckt mit einem Sack oder einem Brett) helfen, den Befall abzuschätzen und zu entscheiden, ob eine Behandlung nötig wird. 
Erdschnakenlarven treten hauptsächlich in Parzellen mit Vorfrucht Wiese/Zwischenfutter/Gründüngung auf. In der ersten Phase nach der Saat ist der Keimling durch die Beizung meist geschützt. Bei starkem Schnakenbefall reicht das nicht aus, es müssen Schnakenköder gestreut werden. Wer noch Safsan an Lager hat, muss dieses Mittel  bis am 1. Juli 2013 aufbrauchen. Das Abbauprodukt des Wirkstoffs Chloridazon (Chloridazon, Jumper, Pyramin DF, Ravel fluid) wird des Öfteren im Grundwasser nachgewiesen. Setzen Sie es deshalb nur zurückhaltend und auf Flächen mit viel Windenknöterich ein.
Wintergerste: Je nach Saattermin und Lage ist die Gerste im Stadium 25 (Bestockung) bis 32 (2. Halmknoten fühlbar). Pilzkrankheiten wie Rhynchosporium und Netzflecken sind vielerorts sichtbar. Im Rheintal tritt in dichten Beständen auch Mehltau auf. Teilweise liegt der Befall über der Schadschwelle. 
Die Bekämpfung all dieser Krankheiten ist erst ab Stadium 32 angezeigt.  Gehen Sie zur Kontrolle diagonal über das Feld und sammeln von 33 Halmen die obersten drei voll entwickelten Blätter. So erhalten Sie beim Auszählen gleich die für die Bekämpfungsschwelle massgebliche Prozentzahl der Blätter mit Befall. Die Bekämpfungsschwelle beträgt beim Mehltau 25 bis 50 Prozent Blätter mit Befall, bei den Netzflecken 15 bis 25 Prozent. Rhynchosporiumbefall ist bei den Kontrollen zum Netzfleckenbefall dazuzuzählen.
Raps: Vielerorts hat der Raps eine Stängellänge von 20cm erreicht. Ab dieser richtet der Stängelrüssler keinen Schaden mehr an. Nur in späten Lagen sind noch Kontrollen nötig.
Der Einflug des Rapsglanzkäfers ist dieses Jahr massiv und in sehr kurzer Zeit erfolgt. Die Schadschwelle liegt im Stadium DC 53 (Blütenknospen überragen die obersten Blätter) bei durchschnittlich drei Käfern pro Pflanze. Behandlungen sollten in den Haupteinflug bei optimaler Aktivität der Glanzkäfer (Nachmittag) erfolgen. Das dürfte vielerorts vor dem nächsten Regen sein.




