Die deutschen Pflanzenzüchter stehen hinter dem Vorschlag der EU-Kommission, das Gentechnikrecht anzupassen. Die vorgeschlagenen Änderungen, die eine wissenschaftsbasierte und differenzierte Regulierung vorsehen, würden begrüsst, bekräftigte der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) zum Jahresausklang seine Haltung zu den neuen Züchtungstechniken (NZT) wie die Genschere CRISPR/Cas. Der BDP drängt auf einen Ausbau der Forschungsförderung.
Die Pflanzenzüchtung braucht einen zukunftsweisenden Rechtsrahmen, der Innovationen ermöglicht
Diese Technologien ermöglichten es, Pflanzen zu entwickeln, die sich von konventionell gezüchteten nicht unterscheiden, jedoch in kürzerer Zeit entstehen könnten, erläuterte der BDP Mitte Dezember in Bonn. Neue Züchtungsmethoden seien kein Selbstzweck, sondern «ein wichtiges Werkzeug», um den steigenden Anforderungen durch Klimaveränderungen, Biodiversität und Lebensmittelversorgung gerecht zu werden.
BDP fordert langfristige Förderprogramme
In diesem Sinne mahnen die Pflanzenzüchter ausserdem an, die Forschungsförderung dringend auszubauen. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel und den steigenden Druck zur Reduzierung des Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes müsse die Forschungsförderung verstetigt werden.
Im Video unten äussern sich zwei Bauern über Pro und Kontra zur Gentechnik.
«Wir brauchen mehr gezielte öffentliche Investitionen in pflanzenzüchterische Lösungen, insbesondere zur Bekämpfung von Schäden durch Insekten und andere Schaderreger. Nur so können wir die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft sichern», unterstrich Schäfer.
Der BDP appelliert an die zukünftige Bundesregierung, starke und langfristige Förderprogramme für die Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung in der Pflanzenzüchtung aufzulegen. Besonders wichtig seien hierbei Bereiche wie die Resistenzzüchtung, die Entwicklung neuer Züchtungsmethoden und der Einsatz datengetriebener Technologien. Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Branche hingen davon ab.