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Pilze bedrohen Rübenanbau

In Frankreich, Österreich und Italien wirken bestimmte Rübenfungizide nicht mehr. Die resistenten Pilze könnten auch in der Schweiz zum Problem für Rübenbauern werden. Syngenta weitet deshalb das Monitoring aus.

 

 

In Frankreich, Österreich und Italien wirken bestimmte Rübenfungizide nicht mehr. Die resistenten Pilze könnten auch in der Schweiz zum Problem für Rübenbauern werden. Syngenta weitet deshalb das Monitoring aus.

Die gefürchteten und ertragsrelevanten Cercospora-Blattflecken werden durch einen Pilz verursacht. Gegen diesen gibt es – bis jetzt – zwei wirksame und erlaubte Fungizidgruppen: Strobilurine und Triazole. Doch nun werden zunehmend strobilurinresistente Cercospora-Stämme entdeckt.

2013 erstmals in der Schweiz

Syngenta führt seit 2009 ein Monitoring in Österreich, Frankreich und Italien durch. «2010 wurde die Resistenz erstmals nachgewiesen», weiss Daniel Braxton, Mediensprecher beim Agrochemiekonzern. «Ihre Häufigkeit hat 2012 in allen drei Ländern zugenommen.» Syngenta verfolge die Entwickung – 2013 erstmals auch in der Schweiz.

Samuel Jenni von der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau in Aarberg BE hat bei uns zwar noch keine Resistenzen entdeckt, aber: «Wir beobachten, dass immer höhere Strobilurinkonzentrationen nötig werden, um den Pilz abzutöten. Deshalb rechnen wir damit, dass Resistenzen früher oder später auch in der Schweiz auftreten. Diese Situation müssen wir ernst nehmen.»

Auch bei den Triazolen sind Resistenzen nicht ausgeschlossen. In entsprechenden Untersuchungen 2010 wurde die Forschungsanstalt Agroscope zwar nicht fündig, warnte aber, dass die Gefahr der Resistenzbildung relativ hoch sei. Braxton relativiert: «Triazole sind im Allgemeinen weniger resistenzanfällig.»

Verschiedene Optionen

In Italien werden nun vermehrt präventiv Kontaktfungizide wie Kupferformulierungen eingesetzt. Sie sind in der Schweiz nicht zugelassen, da im ÖLN vorbeugendes Spritzen in den Rüben verboten ist. Trotzdem stellen sie für den Syngenta-Mediensprecher «eine prüfenswerte Möglichkeit» dar, falls alle anderen Stricke reissen würden. «Im Moment gibt es jedoch noch Alternativen.»

Eine weitere Option wären gemäss Jenni Cercospora-resistente Rübensorten. Sie haben in Italien 5 Prozent Marktanteil, aber auch einen gravierenden Nachteil: Ihr Ertrag fällt 20 Prozent tiefer aus. In der Schweiz, wo die Anbaufläche begrenzt ist, sei das für die Produzenten nicht tragbar. «Finden wir keinen Ausweg aus der Situation, müssen die Bauern mit deutlichen Ertragsausfällen rechnen», fasst Jenni zusammen. «Dabei ist der Rübenanbau für viele ein wichtiger Betriebszweig. Das zeigt sich auch daran, dass in den letzten Wochen über 5000 Gesuche für eine Erhöhung der Zuckerquote eingegangen sind.»

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