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Pilzkrankheit bedroht Salamander weltweit

Letztes Jahr löschte ein neuer Pilzerreger die Feuersalamander in den Niederlanden beinahe aus. Der Pilz wurde vermutlich mit dem Tierhandel aus Asien importiert und bedroht einheimische Salamander und Molche, wie nun ein Forscherteam mit Schweizer Beteiligung berichtet.

 

 

Letztes Jahr löschte ein neuer Pilzerreger die Feuersalamander in den Niederlanden beinahe aus. Der Pilz wurde vermutlich mit dem Tierhandel aus Asien importiert und bedroht einheimische Salamander und Molche, wie nun ein Forscherteam mit Schweizer Beteiligung berichtet.

Die Entdeckerin des Pilzes, An Martel von der belgischen Universität Gent, und ihre Kollegen haben Hautproben von über 5000 Amphibienarten mit genetischen Methoden analysiert, um die Verbreitung des Pilzes festzustellen. Über die Resultate berichteten sie am Donnerstag im Fachjournal «Science».

Pilz nistet sich in Haut ein

Die Forscher - darunter auch Benedikt Schmidt und Ursina Tobler von der Universität Zürich und der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz Karch in Neuenburg - stellten fest, dass der Pilz namens Batrachochytrium salamandrivorans aus Asien stammt. Bei Salamandern aus Thailand, Japan und Vietnam verursachte er keine Krankheitssymptome.

Die Forscher schliessen daraus, dass der Pilz erst vor kurzem über den Handel mit asiatischen Molchen nach Europa kam, wie die Universität Gent in einer Mitteilung schrieb. Er ist für Schwanzlurche wie Salamander und Molche hoch gefährlich, verschont aber andere Amphibien wie Frösche oder Kröten.

Der Pilz nistet sich in der Haut von Salamandern ein, die das Tier für die Atmung und die Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen benötigt. Der nah verwandte Pilz Batracochytrium dendrobatidis, der für das weltweite Amphibiensterben mit verantwortlich gemacht wird, befällt ebenfalls die Haut.

Auch USA gefährdet


Zu den europäischen Arten, die ihm besonders schnell erliegen, gehören die auch in der Schweiz stark gefährdeten Kammmolche und Höhlensalamander. Bisher ist der neue Pilz nur in den Niederlanden und Belgien aufgetaucht, doch die Forscher glauben, dass er bald weitere Länder erreichen wird.

Auch die USA seien gefährdet: Dorthin seien zwischen 2001 und 2009 über 2,3 Millionen Chinesische Feuerbauchmolche - potenzielle Träger des Pilzes - für Aquarien importiert worden, schreiben die Forscher. Sie könnten die Krankheit leicht durch Hautkontakt auf einheimische Lurche übertragen.

Über Terrarienhandel in die Schweiz

Auch in der Schweiz könnte der Pilz auftauchen, schätzt Silvia Zumbach, Leiterin der Karch, auf Anfrage - und zwar ihrer Ansicht nach eher über den Terrarienhandel als durch natürliche Ausbreitung. Durch illegal ausgesetzte asiatische Amphibien oder im Aquarium benützte Geräte könnte er in die Natur gelangen, erklärte sie.

Zumbach stimmt mit den Studienautoren überein, dass der Schutz vor Wildtierkrankheiten an den Landesgrenzen zumeist mangelhaft ist. Die Wissenschaftler raten zu Krankheitsschecks beim Tierimport. Wenn rasch Vorkehrungen getroffen würden, «könnte dies eine seltene Gelegenheit sein, eine globale Epidemie aufzuhalten», kommentierte Mitautorin Karen Lips von der Universität von Maryland in einer Mitteilung ihrer Hochschule.

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