In einigen Regionen herrscht ein grosses Niederschlagsdefizit.
Die Niederschläge seit Mai haben in Polen zu keiner Entspannung bei der Wasserversorgung geführt. Laut amtlicher Einschätzung hat sich die Situation in einigen Landesteilen sogar verschlechtert.
Wie aus dem Dürrebericht des polnischen Instituts für Bodenkunde und Pflanzenbau (IUNG) hervorgeht, herrschte im Erhebungszeitraum 21. April bis 20. Juni auf gut 22% der im Frühjahr bestellten Kulturen eine Dürresituation. Damit hat sich das Areal imVergleich zur letzten Berichtsperiode mehr als verdoppelt.
Bei den Winterungen schätzt das staatliche Institut den von Dürre betroffenen Teil aktuell auf rund 13% der Gesamtfläche. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 9 Prozentpunkten gegenüber der vorherigen Erhebung. Räumlich konzentriert sich die Trockenheit auf einen Gürtel in der Mitte Polens, der von der Wojewodschaft Lebus im Westen bis nach Masowien reicht. Hier seien im Berichtszeitraum Niederschlagsdefizite von 120 mm bis 209 mm zum Sechs-Jahres- Mittel registriert worden.
Die polnische Regierung sieht Dürre als zunehmendes Problemfür die heimische Landwirtschaft an und unterstützt daher ein Anfang dieses Jahres gestartetes Pilotprojekt des Versicherungsunternehmens Concordia Ubezpieczenia für eine Dürreversicherung bei Wintergetreide. Die Prämie wird vom polnischen Staat zu 65 % bezuschusst. Im Schadensfall wird vom Versicherer der amtliche IUNG-Dürrebericht ausgewertet und der lokale Ertragsverlust mit Hilfe von Gutachtern und Satellitendaten abgeschätzt. Liegt der geschätzte Realertrag unter einem bestimmten Schwellenwert, wird die Differenz abzüglich eines Eigenanteils vom Versicherungsunternehmen ersetzt.
