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Polens Rübenbauern wollen kein Zucker mehr aus der Ukraine 

Nach dem Getreide und den Ölsaaten soll Polen jetzt auch den Import von Zucker aus der Ukraine unterbinden. Dies fordern zumindest polnische Zuckerrübenproduzenten. Der Binnenmarkt werde durch die Zuckerimporte bedroht. 

AgE |

Die Importe aus der Ukraine haben jetzt auch den polnischen Verband der Zuckerrübenproduzenten in Alarmstimmung versetzt. Die Rübenbauern fordern eine Begrenzung der Zuckereinfuhren aus dem östlichen Nachbarland.

Bekanntlich hat die Warschauer Regierung ungeachtet des EU-Rechts bereits ein Vermarktungsverbot für ukrainisches Getreide und Ölsaaten verhängt und befindet sich darüber in Gesprächen mit Kiew, die sich aber aufgrund des politischen Wechsels in Polen verzögern.

Importe um Faktor 10 zugenommen

Der Verband der Zuckerrübenproduzenten verwies Ende Oktober auf Zahlen der EU-Kommission, wonach sich die Zuckerexporte der Ukraine in die EU von Oktober 2022 bis August 2023 auf 390’000 Tonnen beliefen, verglichen mit nur 40’000 Tonnen im gleichen Zeitraum der Vorsaison.

Für das laufende Vermarktungsjahr hält der Verband eine Liefermenge von bis zu 800’000 Tonnen für möglich. Der uneingeschränkte Zugang für ukrainischen Zucker zum EU-Markt stelle eine grosse Bedrohung insbesondere für Polen dar und könne das Marktgleichgewicht ernsthaft stören, erklärte der Verband.

Verweis auf höhere EU-Produktion

Die polnischen Erzeuger kämpften mit sehr hohen Produktionskosten und benötigten deshalb stabile Zuckerrübenpreise, betonte der Verband. Zudem seien die globalen Marktaussichten ungewiss. Die  EU-Zuckerproduktion dürfte ausserdem in diesem Jahr höher ausfallen als 2022.

In Polen seien auf mehr als 40’000 Hektar Rüben angebaut worden. Die Versorgung des Binnenmarktes mit Zucker sei durch die EU-Produzenten sichergestellt. Daher gebe es auch keine Rechtfertigung für eine Erhöhung der Zuckerimporte aus der Ukraine, betonte der Präsident des Verbandes der Zuckerrübenproduzenten, Krzysztof Nykiel.

Europäischer Zuckerindustrie geht’s gut

Die Zuckerverwender in der Europäischen Union sehen dies indes ganz anders. So appellierte das Infozentrum Zuckerverwender (IZZ) erst kürzlich an die EU, sie solle die Hürden für den Import von Zucker abbauen. Aus Sicht der Branchenorganisation zeigt die anhaltende Hochpreisphase, dass die Zuckerversorgung in der Gemeinschaft noch immer „äusserst angespannt“ ist.

Das IZZ warf der EU vor, „einseitig die Interessen der europäischen Zuckerindustrie im Blick zu haben“. Zumindest die Gewinnzahlen der Zuckerhersteller sprechen derzeit für die Version der Zuckernachfrager. So meldete die Südzucker AG zuletzt dank vor allem hoher Zuckerpreise sehr gute Ergebniszahlen, und die französische Tereos konnte aufgrund einer „guten“ wirtschaftlichen Verfassung ihren Rübenlieferanten eine Nachzahlung gewähren. 

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