Grenzwerte, Mengenvorgaben, Subventionen oder Verbote – etwa von bestimmten Technologien – sind im Urteil von Daniel Kalt, Chefökonom Schweiz der Grossbank UBS, ineffizient. Ausserdem würden diese Massnahmen einen hohen Kontrollaufwand für den Staat nach sich ziehen.
Apelle zum freiwilligen Stromsparen oder Solidaritätsaufrufe würden auch nur «wenig oder nicht genügend» bringen, sagte Kalt. Daher gelte es, Anreize zu setzen. Und das am besten nicht über Gebote oder Verbote, sondern über eine CO2-Steuer als Lenkungsabgabe und Preismechanismus. Der Schweizer Finanzsektor könne die Finanzierung der Energiewende indes stemmen, ist sich Kalt sicher. «Ich denke, am Kapital sollte es nicht scheitern», sagte er.
Er verwies auf eine Studie der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) aus dem Jahr 2021: Demnach erfordere das Klima-Ziel, Netto-Null bis 2050, jährliche Investitionen von 12,9 Milliarden Franken. Und die Banken würden jedes Jahr neue Kredite in der Höhe von 30 Milliarden Franken ausgeben, so der Ökonom.
Von der Stromwirtschaft und Energiepolitik erwarte er im Gegenzug Planungssicherheit für langfristige Infrastrukturfinanzierungen, Technologieoffenheit sowie einen Fokus auf Digitalisierung.
Der Schweizerische Stromkongress ist ein jährliches Treffen der Branche – in diesem Jahr mit über 400 Teilnehmern aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Er wird vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und Electrosuisse (Verband für Elektro-, Energie und Informationstechnik) organisiert.
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