Die Biodiversitätsinitiative kommt am 22. September zur Abstimmung. Dabei seht die Agrarallianz nach eigenen Angaben für «Mehr Zusammenarbeit». Sie fasst keine Abstimmungsparole und setzt dafür auf Dialog und Zusammenarbeit. Die Allianz von 20 Organisationen aus den Bereichen Konsum, Umwelt und Tierwohl sowie Landwirtschaft verfasste fünf Punkte, die wie sie schreiben, jenseits von Ja und Nein zur Initiative liegen:
- Handlungsbedarf ist unbestritten: Trotz der grossen Anstrengungen seit Einführung des ÖLN bzw. Direktzahlungssystems ist es bisher nicht gelungen, den Rückgang der Biodiversität im Kulturland aufzuhalten. Dies liegt einerseits an der unzureichenden Fläche von naturnahen Lebensräumen in der Tal- und Hügelzone. Andererseits erreichen die Biodiversitätsförderflächen (BFF) häufig nicht die notwendige Qualität bzw. werden am falschen Standort angelegt, um die benötigte Wirkung für die Biodiversität entfalten zu können.
- Ohne Biodiversität keine Landwirtschaft: Biodiversität ist eine essenzielle Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion. Sie stellt unverzichtbare Ökosystemleistungen zur Verfügung – von der Nährstoffmobilisierung in den Böden über die Bereitstellung einer vielfältigen Genetik bis hin zur Schädlingskontrolle und zur Bestäubung der Kulturen. Artenreiche Lebensräume sind produktiver und resilienter als artenarme. Erstere passen sich zudem besser und rascher an den Klimawandel an. Die Förderung der Biodiversität ist deshalb im ureigenen Interesse der Schweizer Landwirtschaft.
- Biodiversitätsförderung und Nahrungsmittelproduktion gehen Hand in Hand: Mehrere grosse Projekte bzw. Programme von IP-Suisse, Bio Suisse und weiteren Produzenten(-organisationen) zeigen auf, dass Biodiversität und Landwirtschaft erfolgreich miteinander kombiniert werden können (
- Beratung als Schlüssel zum Erfolg:
- Biodiversitätsförderung als Querschnittsaufgabe: Als Agrarallianz setzen wir uns für eine wirkungsvolle und effiziente Biodiversitätsförderung im Rahmen der nächsten Agrarpolitik AP 2030+ ein. Wir sind überzeugt: Die Landwirtschaft muss ihren Teil zur Förderung der Biodiversität leisten – aber andere Sektoren auch. Die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage und soll von der Politik als Querschnittsaufgabe angepackt werden.
Das Positionspapier der Agrarallianz zum Thema Biodiversität finden Sie hier .
Wer ist die Agrarallianz?
Der Agrarallianz gehören 20 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Konsum, Umwelt und Tierwohl an. Konkret sind es: Bergheimat, Bio Suisse, Biovision, BirdLife, Demeter, FiBL, Hornkuh Schweiz, IP-Suisse, KAGfreiland, Kleinbauern-Vereinigung, Stiftung für Konsumentenschutz, Mutterkuh Schweiz, Pro Natura, Pro Specie Rara, Schweizer Tierschutz, Slow Food CH, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Vier Pfoten, Vision Landwirtschaft, WWF Schweiz.