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«Biodiversitätsinitiative fördert Importe»

Die Initianten der Biodiversitätsinitiative wollen zur Förderung der biologischen Vielfalt mehr Fläche unter Schutz stellen. Sie blenden aus, dass die Schweizer Bevölkerung auch auf Lebensmittel, Strom und Holz angewiesen ist, schreibt der SBV in einer Mitteilung. Je weniger wir davon selbst bereitstellen, umso mehr Importe kommen ins Land.

pd |

Der ökologische Gesamtnutzen liesse sich insbesondere dann verbessern, wenn die heute bereits vorhandenen grossen Flächen für die Biodiversität eine höhere Qualität aufweisen würden, heisst es in der Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbandes (SBV) weiter. 

Die Schweizer Landwirtschaft anerkenne die Bedeutung der Biodiversität und ist bereit, sich weiter zu engagieren und die Qualität der bereits vorhandenen grossen Flächen weiter zu verbessern. Sie erwarte auf der anderen Seite, dass auch die Sicherstellung der Versorgung mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln den ihr zustehenden Stellenwert hat und die dafür nötigen Flächen gesichert werden. Denn mit der Verschiebung der ökologischen Herausforderungen ins Ausland sei am Schluss nichts gewonnen, schreit der SBV.  

In Bundesverfassung festgehalten

Die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und damit der Biodiversität ist mit dem Artikel 2 bereits heute als Auftrag in der Schweizer Bundesverfassung festgehalten. Das sei richtig, denn die Biodiversität ist die Grundlage für funktionierende Ökosysteme und durch die Bestäubungsleistung auch für die Erträge der Kulturpflanzen.

Artikel 2 der Bundesverfassung: 

1  Die Schweizerische Eidgenossenschaft schützt die Freiheit und die Rechte des Volkes und wahrt die Unabhängigkeit und die Sicherheit des Landes.

2  Sie fördert die gemeinsame Wohlfahrt, die nachhaltige Entwicklung, den inneren Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt des Landes.

3  Sie sorgt für eine möglichst grosse Chancengleichheit unter den Bürgerinnen und Bürgern.

4  Sie setzt sich ein für die dauerhafte Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und für eine friedliche und gerechte internationale Ordnung.

Nachdem sich die gravierenden Folgen der Industrialisierung und nach dem zweiten Weltkrieg der intensiven Landwirtschaft auf die Natur zeigten, setzte ein Umdenken ein. Artenschwund fand entsprechend vor allem zwischen 1850 und 2000 statt.

Freiwillig bereits 19 Prozent Biodiversitätsfläche

In der Landwirtschaft bedeutet dies, dass seit der Einführung des ökologischen Leistungsnachweises im Jahr 1996 jeder Bauernhof mindestens 7 Prozent seiner Fläche für die Förderung der Biodiversität zur Verfügung stellen muss. Auf freiwilliger Basis sind es mittlerweile im Schnitt mit 19 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche fast das Dreifache. Dazu kommen nochmals 200'000 ha wenig intensiv genutzte und artenreiche Flächen im Sömmerungsgebiet.

Seit 2012 verfügt die Schweiz über eine Strategie Biodiversität. Sie definiert anhand zehn strategischer Ziele die Schwerpunkte des Engagements des Bundes, um die Artenvielfalt, die Ökosysteme und die genetische Vielfalt zu erhalten. 2017 hat der Bundesrat die Strategie mit einem Aktionsplan konkretisiert. Es tut sich also bereits sehr viel und die gesetzlichen Grundlagen zur gezielten weiteren Förderung der Biodiversität sind vorhanden.

Es fehlten 900’000 Hektaren

Ohne es explizit in ihren Text zu schreiben aber wiederholt kommuniziert, wollen die Initianten hinter der Biodiversitätsinitiative 30 Prozent der Schweizer Landesfläche in erster Linie für die Biodiversität unter Schutz stellen und in diesen Gebieten auch den Denkmalschutz ausbauen, schreibt der SVB weiter. Pro Natura, eine Hauptinitiantin schaue aktuell lediglich 8 Prozent als ausreichend geschützt an. Entsprechend ist ihr Ziel, zusätzliche grosse Flächen ausschliesslich für die biologische Vielfalt einzusetzen.

 

Die fehlenden 22 Prozent entsprechen 900‘000 ha oder den Kantonen Bern, Freiburg, Neuenburg und Solothurn zusammen. Jede zusätzlich geschützte Fläche bedeutet weniger inländische Lebensmittel, weniger nachhaltigen einheimischen Strom und weniger Schweizer Holz.

Herausforderung nicht ins Ausland verschieben

Der Bedarf nimmt damit nicht ab, die Importe entsprechend zu. Oft aus Regionen und zu Bedingungen, die bedeutend weniger nachhaltig sind als in der Schweiz. Die Initiative für Biodiversität führe folglich zu einer Verschiebung der Produktion ins Ausland und in der Folge zu einer Verschlechterung des ökologischen Fussabdrucks, sei es beim Essen, beim Strom oder beim Holz.

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