Der Nationalrat will geprüft wissen, wie Kantinen von Bundesbetrieben dazu gebracht werden können, Nahrungsmittel soweit erhältlich von lokalen Anbietern zu beziehen. Er hat dazu ein Postulat von Florence Brenzikofer (Grüne/BL) mit 138 zu 51 angenommen.
Die Ernährung sei einer der Haupthebel, um den menschgemachten CO2-Ausstoss zu reduzieren, sagte Brenzikofer im Rat. Lokale Nahrungsmittel seien wegen der kürzeren Transportwege klimafreundlicher und die einheimische Landwirtschaft werde gestärkt.
Fast eine Million Personen würden sich täglich in der Schweizer Gemeinschaftsgastronomie ernähren. «Indem der Bund in Kantinen, in welchen er Einfluss ausüben kann, konsequent auf eine saisonale Küche mit Schweizer Produkten setzt, geht er mit gutem Beispiel voran», begründet Brenzikofer ihren Vorstoss. Ausserdem stärke der lokale Nahrungsmitteleinkauf des Bundes die Schweizer Landwirtschaft und führt zu Wertschöpfung im Inland.
«Dieses Postulat fordert, dass alle erhältlichen lokalen Produkte auch lokal besorgt werden. Zudem sollen bundesnahe Betriebe wie die Post oder die SBB in die Pflicht genommen werden. Einige empirische Beispiele zeigen zudem, dass ein Umstellen der Ernährung in Kantinen langfristig positive Auswirkungen hat. Verantwortlich dafür ist das sogenannte Nudging, ein Begriff, der das Anschubsen einer positiven Verhaltensänderung meint», sagte die Nationalrätin.
Finanzminister Ueli Maurer äusserte sich gegen die Motion und verwies bereits existierende Forderungen des Bundes. «Was Sie fordern, ist eigentlich bereits eine Selbstverständlichkeit.» Dies gelte auch für die Verpflegung im Militär. Dieses kaufe sehr viel von lokalen Lieferanten. «Wir verpflegen jedes Jahr Hunderttausende von Soldaten, und dabei setzen wir eigentlich auch genau das um und haben entsprechende Richtlinien und Leitlinien. Dabei werden wir jeweils auch vom Bauernverband beobachtet - und dann wieder in die Schranken gewiesen, wenn es nicht funktioniert», so Maurer.
Das sei auch absolut richtig. «Dort, wo der Bund etwas bezahlt, hat er darauf zu achten, dass es aus lokaler und regionaler Produktion kommt - und darauf achten wir auch», führte der Finanzminister aus. Der Bund achte sehr auf die Beschaffung. Die Forderung sei deshalb bereits erfüllt.