Künstliche Intelligenz verändert zunehmend unser Leben und Arbeiten.
LFI
Produktivitätsfortschritte durch Künstliche Intelligenz (KI) kommen nach Einschätzung des Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, nicht nur grossen Agrarbetrieben zugute. Auch kleinere Höfe, etwa im Nebenerwerb geführte, können von den neuen Technologien profitieren, sagte Paetow auf der «Digital Farming Conference» des Digitalverbandes Bitkom in Berlin.
Als Beispiel führte Paetow KI-Sprachmodelle wie Perplexity an. Diese könnten sehr effektiv für die Informationsbeschaffung verwendet werden, etwa bei technischen Fragen zum Pflanzenschutz oder zur Düngung. Recherchearbeiten, die früher viel Aufwand bedeutet hätten, könnten nun innerhalb weniger Augenblicke erledigt werden, erläuterte der DLG-Präsident.
Auch beim Bürokratiemanagement könnten Sprachmodelle «gewaltig helfen», so Paetow. Betriebsleiter könnten etwa Behördenanträge von der KI erstellen lassen. Gerade kleinere Höfe hätten dadurch die Chance, den Nachteil geringerer Personalressourcen gegenüber grösseren Betrieben auszugleichen.
Für den agrarpolitischen Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Johannes Steiniger, ist wichtig, dass in der landwirtschaftlichen Ausbildung künftig auch eine digitale «Meta-Kompetenz» vermittelt wird. Angehende Landwirte müssten die Algorithmen grosser Sprachmodelle zwar nicht mathematisch nachvollziehen können, dafür sollten sie allerdings Nutzen und Grenzen der Technik überblicken können. Der CDU-Politiker sagte, dass es nun Aufgabe der Politik sei, für den notwendigen flächendeckenden Breitbandinternetzugang auf dem Land zu sorgen.
Passend dazu mahnte die Vorsitzende vom Bund der Deutschen Landjugend (BDL), Theresa Schmidt, an, dass von dem vielen Geld, das die schwarz-rote Bundesregierung in die Infrastruktur investieren wolle, auch ausreichend in den ländlichen Raum fliesse.