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Einstieg in Direktvermarktung erleichtern

Bauern und Bäuerinnen sollen Produkte ihres Hofes einfacher direkt vermarkten können. Der Nationalrat hat eine Motion unterstützt, die als Möglichkeiten finanzielle Anreize, weniger Bürokratie und öffentliche Verpflegungseinrichtungen als neue Absatzkanäle nennt.

blu/sda |

Die grosse Kammer nahm die von der früheren Grünen-Nationalrätin Meret Schneider (ZH) eingereichte Motion am Dienstag mit 150 zu 35 Stimmen und mit sechs Enthaltungen an. Die Motion geht an den Ständerat.

Nähe und Vertrauen schaffen

Vorteile vom Direktverkauf sind gemäss Schneider die Rückverfolgbarkeit der Produkte, Information über die Produktionsart, keine Normierung der Produkte, Lokalität von Sorten und Vielfalt, transparente Margen, Saisonalität, wenig verarbeitete Lebensmittel sowie reduzierter Treibstoffverbrauch für den Transport.

Dank Direktvermarktung habe die Landwirtschaft die Möglichkeit, ihren Absatz zu diversifizieren und zusätzliche Wertschöpfung zu generieren. Landwirtinnen und Landwirte könnten zudem Nähe zu den Konsumenten schaffen und  das gegenseitiges Verständnis und Vertrauen fördern. «Sie können auch flexibel auf die Konsumentenbedürfnisse reagieren», so Schneider.

Dies seien gute Gründe, die Direktvermarktung stärker zu fördern, als es aktuell vorgesehen sei. «Obwohl das Interesse an mehr Direktvermarktung gesellschaftlich vorhanden ist, ist der Anteil der Betriebe mit Direktvermarktung mit 26 Prozent noch immer relativ gering», hält Schneider fest.

Einstiegshürden ausräumen

Im Rat vertrat Irene Kälin (Grüne/AG) die Motion von Meret Schneider. Kälin sagte, dass viele Bauernbetriebe aufgrund hoher Investitionskosten, dem Arbeitsaufwand und den bürokratischen Hürden darauf verzichteten, ihre Produkte direkt zu vermarkten.

«Im Sinne einer Förderung und Stärkung der Direktvermarktung wäre es wichtig, Anreize zu verstärken und Einstiegshürden baulicher und bürokratischer Art weitmöglichst auszuräumen, um Bauernfamilien den Einstieg zu erleichtern und zu einem nachhaltigen Einkaufsverhalten beizutragen», sagte Kälin. Nach Schätzungen des Schweizer Bauernverbandes liegt der Anteil der Direktvermarktung bei weniger als 5 Prozent des Gesamtmarkts.

Bundesrat verweist auf Agrarpolitik

Der Bundesrat verwies in seiner ablehnenden Stellungnahme auf die 2026 geplante Vernehmlassung zur künftigen Ausrichtung der Agrarpolitik. Auch konkrete Massnahmen für die Stärkung der Direktvermarktung würden dann zur Diskussion gestellt. Der Anteil der Bauernbetriebe mit Direktvermarktung sei bereits gestiegen, sagte Landwirtschaftsminister Guy Parmelin.

Der Bericht «Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik» vom Juni 2022 stellte gemäss Bundesrat fest, dass die Rahmenbedingungen und die gesetzlichen Grundlagen vorhanden sind, um die Förderung und Unterstützung von Aktivitäten im Bereich Direktverkauf weiterzuentwickeln. 

So stimmten die bäuerlichen Vertreter

Ja:  Christine Badertscher (Grüne/BE), Kilian Baumann (Grüne/BE), Christine Bulliard-Marbach (Mitte/FR), Didier Calame (SVP/NE), Marcel Dettling (SVP/SZ), Sylvain Freymond (SVP/VD), Andreas Gafner (EDU/BE),  Martin Haab (SVP/ZH), Alois Huber (SVP/AG), Martin Hübscher (SVP/ZH), Thomas Knutti (SVP/BE), Andreas Meier (Mitte/AG), Leo Müller (Mitte/LU), Jacques Nicolet (SVP/VD), Pierre-André Page (SVP/FR), Katja Riem (SVP/BE), Markus Ritter (Mitte/SG), Hans Jörg Rüegsegger (SVP/BE), Thomas Stettler (SVP/JU), Manuel Strupler (SVP/TG),  Vroni Thalmann-Bieri (SVP/LU), Ernst Wandfluh (SVP/BE),  Priska Wismer-Felder (Mitte/LU)

Kommentare (2)

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  • ueli ammann | 13.03.2024
    ein, kleines beispiel aus dem TG
    der kanton fand er brauche auch ein PRE ( projekt zur regionalen Entwiklung ) es wurde eine stelle geschafen wo das betreut ! inowatife ideen solen gefördert unterstützt und umgesetzt werden. es sollte vom Bund und Kanton finanziel mitgetragen werden. über 5 jahre hinweg wurden wir bemuttert dann wude es zugrabe getragen . wier leisteten pläne von Achitekten , Jngenieren , Staikern, Baueigaben bei gemeinden businessplan erstellen man sollte potenziele kunden bringen hatten aber nichts vorzuweisen auser iden und papier . je konkreter ein projekt war umso höher wurden die hürden. bis alle aufgaben.
    Das gutte ist : der Kanton und Bund konnte sagen wier haben ales gegeben wier machen was für den Ländlichen raum.
    fazit: der Bauer darf alles nur nie Geld verdinen ! Ale haben gelebt und sich mit dem Landwiert profiliert !
    Ein Trauerspiel das sich wider holt !
    ueli ammann
  • Landwirt | 13.03.2024
    Interessanterweise kam schon wieder Meret Schneider mit einem Vorstoss, der der Landwirtschaft zu Gute kommen soll. Dies muss man Frau Schneider lassen, sie setzt sich wirklich mit der Materie LW aus und erkennt die Probleme.

    Schade kam der Vorstoss mit dem freien Zugang zum CH-RTK-Netzwerkt nicht durch (welches wir ungeachtet via Steuern bezahlen).
    Einen weiteren Vorschlag hätte ich noch: Es sollen endlich die Kinsey- und Albrechtbodenproben anerkannt werden (für die 10-jährigen Pflichtbodenproben). Diese CH-Bodenproben nützen mir gänzlich wenig im Vergleich.

    PS: Kommentare können in Firefox nicht gesandt werden. (Version: 123.0.1

    Besten Dank
    Grüsse
    Landwirt
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