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«Für Bauern ist Klimaerwärmung nicht schlecht»

Der designierte SVP-Parteichef Marcel Dettling hat in einem Interview die Vorteile der Klimaerwärmung gepriesen. Für die Bauern sei die Klimaerwärmung nicht schlecht, sagte der 43-jährige Nationalrat und Landwirt aus Oberiberg SZ.

sda/clu |

«Es ist mir lieber, wenn es wärmer wird als kälter», sagte der Politiker der grössten Schweizer Partei der «NZZ am Sonntag». Plötzlich würden in den hiesigen Breitengraden neue, ertragreiche Pflanzenarten warten. Zudem würde sich die Vegetationsperiode verlängern.  Das ganze Interview kann hier gelesen werden. 

Zu den negativen Auswirkungen der Erwärmung wie etwa längere Trockenperioden im Sommer oder Extremwetter-Ereignisse mit Fluten im Herbst sagte Dettling: «Das müssen wir akzeptieren und das Geld dort investieren, wo es Sinn ergibt. Wir können neue, gegen die Dürre resistentere Sorten züchten. Wir können die Wasserfassungen ausbauen und vieles mehr.»

Dettling über Schliessung einzelner Skigebiete

Angesprochen auf den zunehmenden Schneemangel, besonders in den Bergen, wo Dettling aufgewachsen ist, sagte der 42-Jährige: Das einzige Problem sei, «dass die Gäste nicht ins Tal fahren können». Mit der drohenden Schliessung einzelner Skigebiete «wird uns Angst gemacht, seit ich in der Schule war», so Dettling. In seinem Dorf habe man sich arrangiert damit, dass immer weniger Schnee fällt.

Auf die Frage, ob ihm das wehtue, antwortete der SVP-Nationalrat: «Nein, im Gegenteil: Wenn man in den Bergen aufwächst, dann hat man irgendwann im langen Winter fast eine Depression.»

«Wir können den Klimawandel nicht aufhalten»

Massnahmen für weniger Treibhausgase bringen nach Ansicht des SVP-Politikers «kaum etwas». «Viel wichtiger ist es, dass wir uns anpassen. Das macht die Menschheit seit Jahrtausenden.» Eine Diskussion über Gut oder Schlecht bringe nichts. «Wir können den Klimawandel nicht aufhalten.»

Das Klima habe sich über die Jahrhunderte immer wieder geändert, bei der Kleinen Eiszeit sei es auch schon zu Missernten und durch den Nahrungsmangel auch zu Hexenjagden gekommen.

Wenn man jetzt einfach dem Menschen die Schuld an der Klimaerwärmung gibt, ist das eine neue Form der Hexenjagd.»

Marcel Dettling gegenüber der NZZ

Ihn störe, dass mit Klimamassnahmen die Leute abzockt würden, sagte Dettling weiter. «Man verteuert den Strom, den Treibstoff und hat das Gefühl, damit das Klima zu ändern. Das ist Scharlatanerie.»

Dettling stellt sich auch weiterhin gegen das neue Stromgesetz, das am 9. Juni 2024 zur Abstimmung gelangt – und damit gegen den dossierverantwortlichen Parteikollegen Albert Rösti im Bundesrat. «Ich werde die SVP nicht auf einen Ja-Kurs trimmen.»

Energie-Mantelerlass

Dettling kritisiert, dass sich die Umweltverbände nicht an Abmachungen halten würden und schon beim ersten Wasserprojekt beim Triftgletscher Einsprachen eingereicht hätten. Mit dem Energie-Mantelerlass sollen sowohl Wasserkraftwerke als auch alternative Energien ausgebaut werden. Ein Bündnis von Umweltschützern und Windkraftgegnern ergriff das Referendum.

Die SVP fasst die Parole am 23. März. An der Delegiertenversammlung soll auch Dettling zum Parteichef gewählt werden. Er ist der einzige Kandidat für die Nachfolge des abtretenden Parteipräsidenten Marco Chiesa.

Die Reaktionen

Auch der offizielle Kanal der SVP hat auf dem Sozialen Medium «X» das Interview aufgenommen:

 

Kommentare (20)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Klimawandel | 01.03.2024
    Allen Kritikern von Dettling's Aussagen sei das Youtube-Video "Der grosse Winter 1939/40" empfohlen. Wärme bringt Leben. CO2 bringt Leben. Ideologie und Panikmachen bringen Niedergang und Tod.
  • Kritiker | 26.02.2024
    Meine Güte! Noch nicht mal Präsident der grössten Partei der Schweiz und schon disqualifiziert er sich nach dem Motto: Irgendwelche (noch so falsche) Meinung ist bodenständiger als wissenschaftliche Erkenntnisse. Naja, soll er da oben Pfirsiche anpflanzen und den Mittellandbauern weismachen, wieso ihre Ernte jetzt in den Keller geht. Vielleicht wachen die dann endlich auf und merken, wie bigott diese Partei ist.
  • Nemo Nusquam | 23.02.2024
    Die Erde ist nicht so heiss wie noch nie.
    (Eozän, mittelalterliche Warmperiode)

    Die Erde erwärmt sich nicht schneller als je zuvor. (Dansgaard-Oeschger Ereignisse)
  • Milchbauer | 19.02.2024

    Werter Porscheengineer, bitte nicht mit dem Milchmarkt vergleichen! Da haben Sie offenbar keine Ahnung! Oder anders ausgedrückt: Es wäre schön, wenn Sie so Recht hätten.

  • Obelix | 19.02.2024
    Ich sehe solche Aussagen auch kritisch, gerade wir Landwirte sind sehr stark betroffen wenn die Niederschläge fehlen, während den heissen Sommermonaten. Wir Landwirte spüren solche Veränderungen als eine der ersten Berufsgruppen im Portemonnaie. Was ich aber skandalös finde ist, dass wir Landwirte als Hauptverursacher genannt werden (wegen den Tierhaltung), das geht gar nicht, denn Methan kommt in viel höheren Mengen auf der Erde vor, als das unsere Wiederkäuer anscheinend produzieren. Und noch etwas ist skandalös: den Landwirten in Europa will man den Dieselverbrauch stärker besteuern, welchen sie mit ihren landw. Fahrzeugen verursachen, während die Flugindustrie jeden Tag mit steuerfreiem Kerosin herumfliegt...Das geht absolut nicht, da sage ich nur wischt zuerst mal vor eurer eigenen Haustüre..
  • Klimawandel | 19.02.2024
    Ueli: in der Schweiz profitieren wir von der Erwärmung. Die Erwärmung kommt von der Sonne, der vermehrten Versiegelung der Flächen, aber nicht oder minimal von der CO2-Produktion. Wasserdampf bzw. Wolken werden in den Panik-Klima-Modellen auch nicht berücksichtigt. Insgesamt ist die Klimawissenschaft eine Pseudo-Wissenschaft, wie es der Nobelpreisträger John Clauser richtig erkannte.
  • Fridu | 19.02.2024
    In Oberiberg, wo es selten einen Monat mit weniger als 100 mm Niederschlag gibt (Jahressumme 1700 bis 2100), wäre ich auch froh um wärmeres und trockeneres Klima. Das zeigt auch exemplarisch den "weiten" Horizont von Dettlings Denken. Die meisten betroffenen Landwirte wirtschaften nämlich im Talgebiet, und da sind wärmere Zeiten nicht willkommen. Zumal die Niederschläge in Zukunft weniger gut verteilt sind und somit mit Starkniederschlägen zu rechnen ist, die ja dann nicht fürs Wachstum genutzt werden können.
    Aber Dettlings Aussagen sind ja auch typisch für seine Partei, die alles was etwas entfernter liegt als des Teufels ansieht. Die Erde scheint in diesen Augen tatsächlich eine Scheibe zu sein, die ein paar km ennet der Grenze endet..... Daher auch der "weite" Horizont; man schaut lieber in die Sterne!
  • Porscheengineer | 19.02.2024
    Ich bin kein Landwirt.
    Sehr geehrter Herr Dettling.
    Zufällig habe ich Ihr Interview gelesen. Mit Ihren Aussagen beweisen Sie dass Sie Klimatechnisch noch sehr viele Nachhilfestunden benötigen.
    Das Geld für die Klimamassnahmen wird nicht abgezockt sondern für Energieprojekte verwendet.
    Damit werden Häuser isoliert, Solarpanel montiert und....... Es ist ein Nullsummenspiel, das Geld fliesst wieder zu den Steuerzahlern zurück, kein Geld verschwindet.
    Deshalb sinkt die Nachfrage nach Fossilen Brennstoffen und der Preis sinkt. Dadurch kommen die Abnehmer in den Genuss von günstigeren Preisen.
    Wie bei der Milch gilt:
    Viel Milch / Treibstoff im Angebot wenig Nachfrage bedeutet tiefer Preis.
    Wenig Milch / Treibstoff im Angebot hohe Nachfrage bedeutet hoher Preis.
    Ich stimme für 13. AHV Rente weil ich 13 mal pro Jahr einbezahlt habe und es mir folglich zusteht.
    Hochachtung vor den fleissigen Bauern.
    Porscheenigeer
    • Peter Christen | 22.02.2024
      Herr Porscheenigeer seit Jahren herscht Milchmangel in der Schweiz. Der Preis für Milch steigt um 1 Rp. sinkt dann aber wider um 2 Rp.
  • Victor Brunner | 19.02.2024
    Dettling: «Das müssen wir akzeptieren und das Geld dort investieren, wo es Sinn ergibt. Wir können neue, gegen die Dürre resistentere Sorten züchten. Wir können die Wasserfassungen ausbauen und vieles mehr.» Mit "Wir" meint Dettling bestimmt nicht die Bauern sondern die Allgemeinheit. Dettling ist ein schlechter und verantwortungsloser Bauer, in der Summe nimmt er hin das Klima weiter zu schädigen. Bäuerinnen und Bauern müssen sich überlegen ob sie einem zuhören wollen der nicht für ihre Lebensgrundlage einsteht!
    • Klimawandel | 19.02.2024
      Victor Brunner: Wenn 5 statt 4 CO2 Moleküle auf 10000 Luftmoleküle vorhanden sind ( entspricht 400 bzw. 500 ppm CO2) wird also unser Klima geschädigt?
    • Kollege | 21.02.2024
      Herr Brunner, ihre Abneigung gegen Bauern hat eine weitere Stufe erreicht. Sie sind nicht kompetent, die Arbeit von Herrn Dettling zu bewerten. Ich fühle mich dagegen kompetent genug, ihre Ergüsse hier zu bewerten.
      Klima. Bisher hat könnte kein Klimamodell die Warmphasen der letzen paar tausend Jahren reproduzieren (Gletscherholz, römisches Optimum, mittelalterliche Warmphasen).
      Das Klima kann nicht geschädigt werden, es ändert sich so oder so.
      Sich Veränderungen anpasssen und sein Umfeld so gut wie möglich schützen war immer das Erfolgsmodell der Menschen.
  • KMUrsula | 19.02.2024
    Der Typ hat keine Ahnung und versündigt sich an den nächsten Generationen. Und so jemand will Präsident der grössten Partei werden.
    Unverständlich.
    • Klimawandel | 19.02.2024
      Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
  • Gesunder Menschenverstand | 19.02.2024
    Herr Dettling, ich gratuliere zum GESUNDEN MENSCHENVERSTAND!
    • ueli | 19.02.2024
      Herr Dettling hat in vielen Fragen recht .
      Bezüglich Einwanderung usw.
      Aber die Klimaerwärmung in Frage stellen?
      Er sollte mal nach Spanien in Regionen gehen wo sie sehr lange fast keinen Regen hatten.
      Die Landwirtschaft profitiert sicher nicht davon.
      Und dass alle motoren ..heizungen usw. die Atmosphäre erwärmen scheint logisch zu sein...
    • Heidi | 20.02.2024
      Egal wo ich suche, bei Dettling finde ich keinen gesunden Menschenverstand. Seine Aussagen sind absolut daneben. Der Herr sollte mal sein Bergheimet verlassen und schauen mit was für Begleiterscheinungen des Klimawandels seine Berufskollegen konfrontiert sind. Gleichzeitig will der Herr mehr Unterstützung bei wetterbedingten Ernteausfällen verlangen!
  • jürg | 18.02.2024
    klar, wärmer wäre nicht das Problem, aber trockener und im gegenzug mehr Starkniederschläge.
    Aber wahrscheinlich meint er die Erde sei eine Scheibe.. man kann sich schon anpassen, aber wer bezahlt das wohl. ein richtiger Bergler, die anderen sollen bezahlen.
    • Klimawandel | 18.02.2024
      Wenn es wärmer wird, gibt es auch mehr Niederschlag, weil ja mehr verdunstet.
      Beleidigungen eines gestandenen, vernünftigen Politiker wie Dettling, zeigen, dass die Panikmacher keine Argumente haben!
    • Kollege | 18.02.2024
      Erdgeschichtlich waren Warmphasen feuchter als Kaltphasen. Die Zeiten der Dinosaurier und der Karbonwälder waren wärmer und feuchter als Eiszeiten. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Dieser physikalischen Grundsatz trotzt auch
      unterirdischen Beleidigungen.
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